Mit dem Škoda Enyaq iV präsentiert der tschechische Automobilhersteller sein erstes Elektro-SUV. Das familienfreundliche Elektroauto ist ab sofort bestellbar (so lautet die offizielle Auskunft, jedoch ist der Enyaq aktuell noch nicht im Konfigurator verfügbar) und Anfang 2021 bei Händlern in seiner voller Pracht zu betrachten. Auf welche Features wir uns freuen dürfen und was das Elektro-SUV zu bieten hat, klären wir im weiteren Verlauf.
Die Produktion des Škoda Enyaq iV findet nicht in Deutschland statt, sondern im Škoda Stammwerk in Mladá Boleslav. Das Elektro-SUV ist außerdem das erste Serienmodell von Škoda, welches auf VWs Modularen Elektrifizierungsbaukasten basiert (MEB) und soll sich dadurch perfekt für Langstrecken eignen. Nicht nur beim Antrieb wurde an die Umwelt gedacht, denn mit der Einführung des ersten Elektro-SUVs führt Škoda auch ein neues Konzept für das Interieur des Enyaq iV ein: Zum ersten Mal sollen nachhaltige Materialien verwendet werden.
Optik: Bekanntes Design mit simpler Innenausstattung
Mit seinem Design ist es nicht abzustreiten, dass der Enyaq iV dem Automobilhersteller Škoda angehört. Was keinesfalls von Nachteil ist! Die scharf und kantig gezeichneten LED-Scheinwerfer und die Form des Kühlergrills erinnern an den neuen Octavia. Der Grill des Elektro-SUVs ist optional mit 130 LEDs komplett beleuchtet, ein Highlight des Enyaq iV. Dieses Feature nennt Škoda „Crystal Face“ und dürfte so manchen BMW-Fahrer neidisch werden lassen.
Das Elektro-SUV hat eine kompakte Fahrzeugabmessung mit einer Länge von 4,65 Meter, 1,92 Meter Breite und einer Höhe von 1,60 Meter. Das Kofferraumvolumen beträgt satte 585 Liter. Der Škoda Enyaq iV soll vor allem durch eine neue Gestaltung des Innenraums viel Platz für Passagiere und Gepäck bieten und somit perfekt als Familienauto geeignet sein. Als Basisausstattung setzt Škoda auf ein simples Design. Vor dem Lenkrad befindet sich ein 5,3 Zoll großes Digitalcockpit, welches die Geschwindigkeit, Fahrdaten, Navigation und Assistenzsysteme anzeigt. Außerdem verfügt das Elektro-SUV über ein Multifunktionslenkrad. Zentral ist ein Touchscreen mit einer Größe von 10 Zoll in der Basisausstattung angebracht. Optional gibt es mit Aufpreis eine 13 Zoll Version.
Enyaq iV: Technische Daten und Preise
Škoda bietet mit dem Enyaq iV fünf Leistungsstufen und drei Batteriegrößen. Das Einstiegsmodell ist der Enyaq iV 50. Dieses Modell hat eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Bruttokapazität von 55 kWh. Der Elektromotor verfügt über eine Leistung von 109 kW (148 PS). Die maximale Reichweite liegt bei 340 km. Der Grundpreis des Einstiegmodells soll sich abzüglich der Umweltprämie im attraktiven 25.000 Euro Segment bewegen.
Neben dem Enyaq iV 50 gibt es noch 4 weitere Modelle:
- Beim Enyaq iV 60 (ca 38.850 €) liegt die Leistung bei 132 kW (180 PS) und die Reichweite bei 390 Kilometern.
- Der Enyaq iV 80 (ca. 43.950 €) kommt stolze 500 Kilometer weit und besitzt 150 kW (204 PS).
- Die Versionen 80X und vRS haben eine Reichweite von 460 Kilometer und haben Leistungen von 195 kW (265 PS) und 225 kW (305 PS).
- Somit ist der Enyaq iV vRS auch der stärkste Serien-RS, welcher jemals von Škoda gebaut wurde. Die RS-Version kann bis zu 180 km/h schnell fahren und beschleunigt in nur 6,4 Sekunden von 0 auf 100.
Alle Modelle – außer der RS-Version – fahren nicht schneller als 160 km/h. Außerdem werden die Modelle 80X und vRS mit Allrad betrieben, die restlichen per Heckantrieb. Auf das leistungsstärkste Modell, dem Enyaq iV vRS, muss man laut Hersteller allerdings noch bis frühestens Ende 2021 warten.
Die Ladeleistung des Škoda Enyaq iV
Das Elektro-SUV soll laut Škoda innerhalb 40 Minuten auf 80 Prozent an Schnellladesäulen aufgeladen sein. Nachladbar ist der Enyaq iV mit einer Ladeleistung von bis zu 125 Kilowatt. Die Ladekurve dürfte hier der des VW ID.3 sehr ähneln. Das Fahrzeug kann auch durch eine herkömmliche 230-Volt-Haushaltssteckdose mit 2,3 kW Wechselstrom geladen werden oder an einer heimischen Wallbox mit 11 kW.
Die „Simply-Clever“-Features dürfen natürlich nicht fehlen
Wie bei anderen Modellen von Škoda, verfügt der Enyaq iV auch über einige Gimmicks. Standardmäßig ist der Eiskratzer, der Regenschirm und ein kleinerer Besen beim Enyaq iV mit dabei. Neu dazu bietet das Elektro-SUV eingebaute Tische in den Vordersitzen und bei den Kopfstützen eine Schlaf-Funktion. Hier kann man die beiden Seiten der Kopfstütze nach vorne ziehen. Dadurch kippt der Kopf nicht nach links oder rechts. Für das Smartphone gibt es auch verschiedene Verstaumöglichkeiten.
Der Enyaq iV bietet in der Mittelkonsole eine Ablagebox, mit der man zwei Smartphones laden kann, ebenso bieten Ablagetaschen an den Vordersitzen zusätzlichen Stauraum. Auch neu im Škoda Enyaq iV sind Gummiabdeckungen, welche den Ladeanschluss beim Laden vor Eis und Regen schützt und ein Gummi-Döschen mit Schwamm zum einfachen Säubern des Ladekabels.
Škoda Enyaq iV: Assistenzsysteme en masse
Seriengemäß bietet der Škoda Enyaq iV einige Assistenz- und Sicherheitssysteme. Diese sind:
- 9 Airbags
- Warnung bei: Kollision, Fahrrädern, Fußgängern und festen Hindernissen
- Schilderkennung mit Speed Limit Info
- Spurhalteassistent
- Abstandsradar
- Ausweichassistent bei Radfahrern und Fußgängern
- Abbiegeassistent
- Farbige Warnung im Spiegel vor annäherndem Verkehr
- Baustellen-Assistent
- Stauassistent
- Emergency-Assistent
- Superintelligenter Parkassistent
- App mit den Funktionen: Vorklimatisieren, vorheizen, Ladevorgang steuern
Wer mehr will, kann aufrüsten – mit Aufpreis
Wie schon erwähnt, besitzt der Enyaq iV ein Touchscreen mit einer Größe von 10 Zoll. Wem das zu klein ist, kann sich eine 13-Zoll-Version einbauen lassen. Bei beiden Touchscreens ist die Navigation allerdings nicht inbegriffen. Diese Option lässt sich jedoch ohne Probleme, durch das auf VW basierenden Betriebssystems, kostenpflichtig freischalten. Optional gibt es auch ein Head-Up-Display und mit Augmented Reality, das heißt: Hinweise oder Navigation schweben als dreidimensionale Projektion vor dem Fahrer auf der Straße.
Mit LED-Scheinwerfern ist der Enyaq iV serienmäßig ausgerüstet. Wer auch LED-Heckleuchten oder Voll-LED-Matrix-Licht will, zahlt extra. Auch für den beleuchteten Kühlergrill muss extra gezahlt werden. Außerdem gibt es diesen auch nur zu den leistungsstärkeren Versionen. Serienmäßig ist das Lichtspiel nur bei der Founders Edition dabei. Zum Laden des Elektro-SUV ist seriengemäß ein Einphasen-Lader inbegriffen. Für eine Dreiphasen-Option muss man Aufpreis zahlen. Zur Basisausstattung gehört außerdem ein Multifunktions-Lederlenkrad, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Keyless-Go, Apple Carplay und Android Auto und digitaler DAB-Radioempfang.
Unser Eindruck zum Škoda Enyaq iV:
Viele Features gibt es bei dem Enyaq iV leider nur mit Aufpreis und auch mit dem Topmodell des Elektro-SUV wird man nicht schneller als 180 km/h fahren können. Jedoch lässt sich sagen, dass der Enyaq iV perfekt für beispielsweise Familien geeignet ist. Mit den größeren Modellen kommt man bis zu 500 Kilometer weit, was schon Niveau des Elektro Platzhirschen Tesla ist.
Das simple und doch elegante Design ist klar und wirkt aufgeräumt. Auch der Platz, den der kompakte E-SUV bietet, scheint mehr als ausreichend. Zu guter Letzt muss man zugeben, dass der Preis des Enyaq iV aktuell unschlagbar ist – das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt einfach. Vor allem für Familien, welche in Betracht ziehen, auf ein Elektroauto umzusteigen, ist der Enyaq iV mit Sicherheit keine schlechte Wahl.