Die e.GO Mobile AG wurde 2015 von Prof. Dr. Günther Schuh, einem Professor an der RWTH Aachen, gegründet. Sein Ziel war es, ein Elektroauto zu bauen, das sich jeder leisten kann. Es werden aber nicht nur Elektroautos produziert, sondern alsbald auch ein elektrischer Minibus und ein elektrischer Kart. Der Produktionsstandort liegt in Aachen und beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeiter.
e.GO für jedermann
Die Idee und Motivation hinter e.GO besteht darin, die Elektromobilität für jeden lohnend und erschwinglich zu machen. Im Mittelpunkt hierbei steht das Modell Life 20, 40 und 60. Hierbei handelt es sich um ein besonders günstiges E-Auto, welches durch einige Innovationen, für jedermann zugänglich gemacht werden soll. Aber dazu später mehr.
e.GO Life
Der e.GO Life ist eine Mischung aus Sport – und Stadtauto. Mit einer Länge von knapp über drei Metern und einer Breite von unter zwei Metern, ist es mit diesem Auto kein Problem einen Parkplatz in der Stadt zu finden. Auf der anderen Seite schafft der Life eine Beschleunigung von 0 auf 50 km/h in 3 bis 7 Sekunden. Hierbei gibt es drei verschiedene Modelle, die sich durch einige technische Variationen voneinander unterscheiden.
e.GO Life: Vergleich der verschiedenen Modelle
Modell | e.GO Life 20 | e.GO Life 40 | e.GO Life 60 |
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Gewicht | |||
EG-Leergewicht | 1150 kg | 1170 kg | 1210 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1600 kg | 1600 kg | 1600 kg |
Batterie | |||
Typ | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen |
Kapazität | 14,5 kWh | 17,5 kWh | 23,5 kWh |
Elektrische Reichweite | 100 km | 113 km | 145 km |
Ladezeit (Schuko-Stecker, 230 V) | 5,4 h | 7,3 h | 9,8 h |
Ladezeit (Typ 2 Stecker, 1-phasig) | 3,8 h | 4,5 h | 6,9 h |
Fahrleistung | |||
Höchstgeschwindigkeit | 112 km/h | 123 km/h | 142 km/h |
Beschleunigung (0-50 km/h) | 7,7 sek. | 4,7 sek. | 3,4 sek. |
Energieverbrauch | |||
Verbrauch auf 100 km | 14,5 kWh | 15,5 kWh | 16,2 kWh |
Sonstiges | |||
Wendekreis | ca. 8,8 m | ca. 8,8 m | ca. 8,8 m |
e.GO Life 20
Wie man in der obigen Tabelle sehen kann, ist der e.GO Life 20 der Leistungsschwächste von den Life Modellen. Allerdings benötigt dieser, durch die geringere Batteriekapazität auch weniger Ladezeit als die beiden anderen Modelle. Der Verbrauch ist bei diesem Modell ebenfalls am geringsten, wie auch die Kosten. Diese belaufen sich auf 15.900 € (ohne Förderung). Damit ist der e.GO Life 20 das momentan günstigste E-Auto auf dem Markt.
e.GO Life 40
Der e.GO Life 40 liegt zwischen dem Life 20 und dem Life 60. Seine Leistung ist, wie man sehen kann, höher als bei dem 20er-Modell. Der Verbrauch, sowie die Beschleunigung sind ebenfalls höher. Dies rechtfertigt auch den höheren Preis von 17.400 € (ohne Förderung).
e.GO Life 60
Der e.GO Life 60 ist momentan der Beliebteste der drei Modelle. Er kann mit der größten Beschleunigung und der größten Leistungsstärke punkten. Allerdings ist sein Verbrauch ebenfalls höher, genauso wie der Preis. Dieser beträgt beim e.GO Life 60 19.900 € (ohne Förderung).
Bestehende Problematik beim e.GO Life
Um den e.GO Life für jeden zugänglich zu machen, hat man, wie bereits erwähnt, Kosten eingespart. Diese Kosteneinsparungen bringen allerdings auch Probleme mit sich. Eines der wohl auffälligsten ist, wie man in obiger Tabelle gut sehen kann, die langen Ladezeiten. Zugunsten der Kosten wurde bei allen e.GO Life Modellen noch kein Schnellladesystem eingebaut, da dies, laut dem Entwickler Prof. Dr. Schuh, noch zu teuer wäre. Allerdings sollen, sobald kostengünstigere Schnellladesysteme gefunden werden, diese gegen Aufpreis ins Sortiment aufgenommen werden.
Ein weiteres Problem ist, dass durch die noch langen Ladezeiten, und geringen Reichweiten der e.GO Life kaum für längere Fahrten, wie beispielsweise Urlaubsausflüge, zu gebrauchen wäre.
e.GO Life: Das günstige E-Auto
Aber wie schafft es e.GO, im Gegensatz zu ihrer Konkurrenz, ein so günstiges Elektroauto zu produzieren? Diese Frage lässt sich leicht beantworten, wenn man sich die Produktion des günstigen E-Autos anschaut.
Zum einen werden statt Blechkarosserien, wie sie bei herkömmlichen Autos verbaut werden, beim e.GO Life Alu-Chassis aus Stangenprofilen als Karosserie verwendet.
Ein weiterer Punkt ist, dass das Lackieren als Kostenfaktor komplett entfällt. Für die Außenhaut des Life setzt e.GO auf thermoplastische Kunststoffe, die schon in passender Wagenfarbe geliefert werden. Diese Kunststoffplatten sind zudem leichter zu formen als das herkömmlich verwendete Material, was weiter zur Kostensenkung beiträgt.
Zudem setzt man auf die Verwendung von bereits fertigen Komponenten, wie z.B. Türgriffe oder Spiegel. Beispielsweise werden fertige Rücklichter für den e.GO Life verwendet, anstatt speziell designte Lichter, für die man erst eine eigene Gussform anfertigen müsste.
Als einen letzten Punkt kann man an dieser Stelle noch einmal den Verzicht auf ein Schnellladesystem erwähnen, der ebenfalls für den enormen Kostenvorteil des e.GO Life mitverantwortlich ist.
Eine Fahrt mit dem e.GO Life
Neben dem Life sind allerdings noch weitere Elektrofahrzeuge geplant, die in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen sollen, um unter anderem den Stadtverkehr zu revolutionieren.
e.GO Mover: Der vollelektrische Kleinbus
Der e.GO Mover ist ein vollelektrischer Kleinbus, der Platz für bis zu 15 Fahrgäste bietet. Ein Vorteil dieses Kleinbusses ist seine Größe. Diese beträgt etwa die, einer Limousine. Damit ist er perfekt geeignet, um schnell durch die Straßen der Städte zu kommen, ohne den übrigen Verkehr zu behindern, wie es bei herkömmlichen Bussen heute oft der Fall ist. Allerdings wird der e.GO Mover nicht für jeden Praxisfall zum Einsatz kommen können, etwa um Massen von Schülern zu befördern, da hierfür der Platz schlichtweg nicht ausreichen würde.
e.GO Kart: Der elektrische Kart
Beim e.GO Kart handelt es sich um ein Kart, welcher mit einem Pedelec Elektromotor versehen ist. Vergleichbar mit einem E-Bike. Dieses Kart kann für Freizeitzwecke oder ebenfalls für den unmittelbaren Stadtverkehr, als moderne Alternative zum Fahrrad, verwendet werden.
e.GO: Das ist für die Zukunft geplant
Der Geschäftsführer von e.GO hat klare Pläne, wie die Zukunft seines Unternehmens, als auch die Zukunft der Mobilität aussehen soll. So ist geplant, e.GO bis zum Jahr 2021 zu einem „Milliarden-Unternehmen“ zu machen und bis 2023 ca. 100 000 Autos pro Jahr zu verkaufen. Um diese ambitionierten Pläne in die Tat umzusetzen, wird schon heute an neuen Innovationen, wie dem oben genannten e.GO Mover, oder an Fahrzeugen mit Wasserstoff-Systemen, gearbeitet.
Fazit
Alles in allem kann man sagen, dass e.GO ein großes Potenzial hat, vor allem mit dem e.GO Life. Mit seinen Maßen und der Reichweite scheint er das perfekte E-Auto für den Stadtverkehr zu sein. Allerdings wird sich ein Auto für mindestens 16 000 € auch nicht jeder leisten können. Zudem muss man bedenken, dass man höchstwahrscheinlich ein weiteres Auto benötigen wird, um längere Fahrten, die über die Maximalgrenze von rund 150 km gehen, bewerkstelligen zu können.