In den letzten Jahren wurden in Deutschland Hunderttausende E-Autos zugelassen. Viele dieser E-Autos werden als einziges Fahrzeug genutzt und haben sogar die Familienkutsche ersetzt. Ein wichtiges Kriterium für diesen Schritt: Es muss eine Anhängerkupplung mit alltagstauglicher Anhängelast vorhanden sein.
E-Autos mit Anhängerkupplung waren lange Zeit eine Rarität, sind heute aber deutlich häufiger anzutreffen. Es gibt immer mehr Modelle mit Anhängerkupplung auf dem Markt. Ganz egal, ob man nur einen Fahrradträger befestigen, Gartenabfälle zum Wertstoffhof bringen oder einen Wohnwagen ziehen möchte. Warum es E-Autos mit Anhängerkupplung eine lange Zeit nicht gab und welche E-Autos mit Anhängerkupplung es gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Inhalt
E-Autos mit Anhängerkupplung
E-Auto | Maximale Anhängerlast | Preis ab |
---|---|---|
BMW IX | 2.500 kg | ca. 77.000€ |
Tesla Model X | 2.250 kg | ca. 106.000€ |
Volvo XC40 Recharge Pure Electric | 1.800 kg | ca. 62.000€ |
Volvo C40 Recharge Pure Electric | 1.800 kg | ca. 59.000€ |
Mercedes EQC | 1.800 kg | ca. 71.000€ |
Mercedes EQA 4MATIC | 1.800 kg | ca. 53.000€ |
Audi e-tron / Sportback | 1.800 kg | ca. 69.000€ |
Tesla Model Y | 1.600 kg | ca. 54.000€ |
Kia EV6 (77,4 kWh) AWD | 1.600 kg | ca. 59.000€ |
Hyundai IONIQ 5 (72,6 kWh) | 1.600 kg | ca. 59.000€ |
BMW i4 | 1.600 kg | ca. 59.000€ |
Polestar 2 | 1.000 bis 1.500 kg | ca. 47.000€ |
Aiways U5 | 1.500 kg | ca. 38.000€ |
Audi Q4 e-tron quattro / Sportback quattro | 1.200 kg | ca. 51.000€ |
VW ID.4 | 1.000 bis 1.200 kg | ca. 46.000€ |
Skoda Enyaq iV | 1.000 bis 1.200 kg | ca. 42.000€ |
Audi Q4 e-tron / Sportback | 1.000 bis 1.200 kg | ca. 45.000€ |
Toyota Proace Electric Verso | 1.000 kg | ca. 65.000€ |
Peugeot e-Traveller | 1.000 kg | ca. 59.000€ |
Peugeot e-Expert | 1.000 kg | ca. 43.000€ |
Opel Zafira e-Life | 1.000 kg | ca. 63.000€ |
Opel Vivaro-e Kombi | 1.000 kg | ca. 51.000€ |
Citroen e-Spacetourer | 1.000 kg | ca. 52.000€ |
Citroen e-Jumpy Kombi | 1.000 kg | ca. 36.000€ |
Tesla Model 3 | 910 kg | ca. 50.000€ |
Peugeot e-Rifter | 750 kg | ca. 42.000€ |
Opel Combi e-Life | 750 kg | ca. 43.000€ |
Mercedes EQS | 750 kg | ca. 98.000€ |
Mercedes EQA | 750 kg | ca. 48.000€ |
Kia EV6 (58 kWh) | 750 kg | ca. 57.000€ |
Jaguar I-Pace | 750 kg | ca. 77.000€ |
Hyundai Ioniq 5 (58 kWh) | 750 kg | ca. 44.000€ |
Ford Mustang Mach-E | 750 kg | ca. 57.000€ |
Citroen e-Berlingo | 750 kg | ca. 38.000€ |
BMW iX3 | 750 kg | ca. 67.000€ |
MG ZS EV | 500 kg | ca. 34.000€ |
Nissan e-NV200 | 460 kg | ca. 29.000€ |
Hyundai Kona Elektro Facelift (64 kWh) | 300 kg | ca. 42.000€ |
Können E-Autos einen Anhänger ziehen?
Bei einem Blick auf die technischen Daten erfüllen grundsätzlich die meisten E-Autos die Voraussetzungen, um einen Anhänger ziehen zu können. Relevant dafür sind zwei Faktoren: das Drehmoment und ein ausreichendes Gewicht. Aufgrund des Akkus haben E-Autos häufig ein relativ hohes Gewicht, was für ausreichend Stabilität beim Bremsvorgang sorgt. Auch mit dem Drehmoment gibt es keine Probleme. Selbst kurz nach der Anfahrt hat ein E-Auto ein permanent verfügbares Drehmoment. Zusätzlich ist in vielen E-Autos ein einstufiges Automatikgetriebe verbaut, was eine gleichmäßige Beschleunigung bewirkt.
Welchen Problemen müssen sich Hersteller bei einem E-Auto mit Anhängerkupplung stellen?
Theoretisch gesehen haben E-Autos genügend Leistung und Drehmoment, um ein Anhänger ziehen zu können. Doch trotz ausreichend Potenziale auf dem Papier gibt es noch weitere Dinge zu beachten.
Hohe Belastung für das Antriebssystem
Ein E-Auto mit Anhänger ist einer hohen Belastung ausgesetzt. Zunächst ist das Antriebssystem in einer dauerhaften Extremsituation, wobei nicht nur die Elektromotoren auf Dauer belastet werden. Auch das Thermomanagement muss in so einer Situation richtig arbeiten, um die Batterie in einem optimalen Temperaturbereich zu halten.
Aus Platz- und Kostengründen werden E-Autos auf einen effizienten Stromverbrauch begrenzt. In die Rechnungen fließen Faktoren wie die Masse des Fahrzeugs, das Gewicht der Insassen und die maximalen Beladung. Die Auswirkung eines Anhängers auf den Energieverbrauch konnte man aber weniger genau bestimmen. Das liegt vor allem an den verschiedenen Anhängergrößen und der individuellen Beladung. Bis die Hersteller Erfahrungen gesammelt und Tests durchgeführt haben, ist man kein Risiko eingegangen und hat nur eine geringe oder keine Anhängelast angegeben.
Reichweite verringert sich
Durch die zusätzliche Anhängelast erhöht sich der Stromverbrauch, was sich auch auf die Reichweite des Elektroautos auswirkt. Grundsätzlich ist das ein Problem, mit dem auch Autos mit einem Verbrennungsmotor zu kämpfen haben. Doch durch die ohnehin schon geringere Reichweite in Verbindung mit der teils langen Ladedauer kommt dem Problem bei E-Autos mit Anhänger eine größere Bedeutung zu.
Zieht man mit einem E-Auto einen größeren Anhänger wie einen Wohnwagen oder Pferdeanhänger, kann sich die Reichweite um bis zu 30 bis 50 Prozent verringern. Das entspricht einer ungefähren Entfernung von 150 bis 200 Kilometern. Kleinere Anhänger wie beispielsweise Baumarktanhänger fallen im Vergleich sehr viel weniger ins Gewicht. Die Reichweite verringert sich – je nach Gewicht und Beladung des Anhänger – nur um einen Bruchteil. Der Rat vom ADAC: Einen windschnittigeren Anhänger wählen und eine maximale Geschwindigkeit von 80 km/h anpeilen, um keine allzu hohen Einbußen bei der Reichweite und Akku-Laufzeit machen zu müssen.
Ladeinfrastruktur nicht für E-Autos mit Anhänger ausgebaut
Eine weitere Herausforderung für Elektroautos mit Anhängern ist die Ladeinfrastruktur. Diese ist für Anhänger schlichtweg nicht ausgelegt. Meist befinden sich die Ladesäulen vor dem eigentlichen Parkplatz. Je nach Lage des Ladeanschlusses des Fahrzeugs würde der Anhänger den Fahrweg, andere Parkplätze oder andere Ladesäulen blockieren. Da bleibt nichts anderes übrig, als sich die Mühe zu machen und den Anhänger beim Ladevorgang abzukuppeln. Allerdings ist das weniger ein Problem, wenn das E-Auto mit Anhänger keine Langstrecke fahren soll und zu Hause geladen werden kann.
E-Autos mit Anhängerkupplung: Gib es auch Modelle für die Urlaubsreise?
Mittlerweile gibt es auch E-Autos mit Anhängerkupplung auf dem Markt, die problemlos einen Wohnwagen ziehen können. Allerdings befinden sich diese Modelle in den höheren Preisklassen. Dennoch sollte man hier eine gute Planung nicht außer Acht lassen. Denn trotz hoher Reichweite soll das E-Auto für Langstrecken ausgelegt und die Ladestopps gut geplant sein.
Folgende Modelle mit Anhängerkupplung können einen Wohnwagen ziehen:
- BMW IX mit einer Anhängelast von 2.500 kg
- Tesla Model X mit einer Anhängelast von 2.250 kg
- Volvo XC40 Recharge Pure Electric mit einer Anhängelast von 1.800 kg
- Mercedes EQC mit einer Anhängelast von 1.800 kg
- Audi e-tron / Sportback mit einer Anhängelast von 1.800 kg
Ladesäulen mit Anhänger-Parkplatz
Mit einem Anhänger ist der Verbrauch während der Fahrt deutlich höher als ohne Anhänger, das trifft sowohl für Verbrenner als auch für E-Autos zu. Bei einem Elektroauto mit Anhänger hat man jedoch das Problem, dass der Anhänger während dem Ladevorgang häufig angehängt werden muss. Damit Elektroautofahrer mit Anhänger es etwas leichter haben, gibt es die folgende Karte mit Ladesäulen mit Anhängerparkplätzen.
*Diese Google Maps-Karte wurde eigeninitiativ von einem Nutzer erstellt.
Kann man die Anhängerkupplung bei E-Autos nachrüsten?
Auch E-Autos ohne Anhängelast können mit einer Kupplung ausgestattet werden. Diese eignet sich jedoch nicht als Anhängerkupplung. Dabei handelt es sich lediglich um eine Kupplung für die Aufnahme eines Fahrradträgers. Hierbei ist die Stützlast entscheidend.