Für Elektrobusse sind die Akkus bereits besonders billig. Nun sollen aber auch die Akkupreise für E-Autos fallen.
Akkupreise fallen laut Bloomberg Umfrage
Auch 2020 sind laut der jährlichen Umfrage von Bloomberg die Akkupreise in der Industrie deutlich gefallen. Für Akkuzellen lag der durchschnittliche Preis auf dem Weltmarkt im Jahr 2020 bei 101 US-Dollar, oder 83 Euro, pro Kilowattstunde. Mit 80 US-Dollar oder 66 Euro erzielten preisoptimierte Lithium-Eisenphosphat-Akkus aus China die niedrigsten Preise. Diese werden hauptsächlich in Bussen verbaut.
Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus kommen ohne Kobalt und Nickel aus. Zwar sorgen diese in anderen Kathodenmaterialien für höhere Kapazität, einen großen Teil der Rohstoffkosten verursachen sie aber auch. Mit Lithium-Eisenphosphat müssen allerdings aufgrund der niedrigen Energiedichte mehr Akkus hergestellt werden. Dies stellt die Hersteller vor die Herausforderung, in weniger Arbeitsschritten die Akkus zu bauen.
Der zusätzliche Arbeitsaufwand würde ohne Änderung der Konstruktion die Einsparung an Rohstoffkosten wieder wettmachen. Denn immer nur rund 20 Prozent der Gesamtkosten eines Akkus machen die Rohstoffe für das Kathodenmaterial aus. Das billigere Lithium-Eisenphosphat muss in dickeren Schichten als üblich aufgetragen werden, um damit Kosten einsparen zu können. Dies kann wiederum stark zulasten der Ladegeschwindigkeiten und der möglichen Leistungsabgabe gehen.
Niedrige Preise: Auch ohne Kompromisse gibt es sie
Die Preise für herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus lagen aber selbst ohne solcher Kompromisse bereits 2020 auf einem sehr niedrigen Niveau. Für ein einfaches Elektroauto kosteten 50 kWh an Zellen nur etwas mehr als 4.000 Euro. Im September 2020 hat Tesla Pläne vorgelegt, wie mit hohem Nickelanteil die Preise von Hochleistungsakkus in drei bis fünf Jahren erneut halbiert werden könnten.
Für Autos dieser Klasse könnten Akkuzellen mit weniger kostenintensiver Akku-Chemie somit weniger als 2.000 Euro kosten. Außerdem spielt der Preis von Akkupacks, welche in Fahrzeugen verbaut werden, eine wichtige Rolle. Auf dem Weltmarkt lagen dort die Preise bei 113 Euro pro Kilowattstunde, nur knapp über 80 Euro lagen die niedrigsten.
Konzepte zur direkten, kostengünstigen Integration von Akkuzellen in E-Autos können durch den hohen Aufwand der Produktion von Akkupacks eine große Rolle in der Preissenkung der Elektromobilität spielen. In der Preis- und Produktentwicklung spielt Tesla zwar eine wichtige Rolle. In der Umfrage wird jedoch vor allem die Rolle Chinas als Weltmarktführer in der Produktion von Akkus und der Elektromobilität sichtbar. Bei amerikanischen und europäischen Herstellern verlangsamt der fehlende Fokus auf Herstellung, Entwicklung und Verkauf von kostenoptimierten Akkus und Fahrzeugen die Umstellung auf die Elektromobilität deutlich.