Ein Elektroauto verliert im Ruhezustand einen gewissen Teil an Strom und somit auch an Reichweite, hinter diesem Phänomen verbirgt sich der Begriff „Vampire Drain“. Wir haben uns die Auswirkungen im Standby-Modus genauer angesehen.
Was bedeutet Vampire Drain?
Mit Vampire Drain (übersetzt: Vampir Entleerung) ist die passive Entladung der Batterie, während dieses nicht gefahren wird gemeint. Obwohl immer etwas Akkulaufzeit aufgrund von bordeigenen Systemen wie dem Batterie-Temperaturmanagement oder dem Diebstahlschutz (Kameraüberwachung) verloren geht, wird dieses Thema dennoch heiß diskutiert. Vor allem externe Apps durch Drittanbieter sollen für einen höheren Energieverbrauch im Stand sorgen.
Besonders bei Tesla Fahrern tauchte dieses Phänomen sehr häufig auf, sodass diese die Selbstentladung ihrer E-Fahrzeuge „Vampire Drain“ tauften. Gründe hierfür waren in der Vergangenheit eine unvorteilhaft konzipierte Software, die während der Ruhezeit Updates herunterlädt und Datenpakete hin- und herschickten. Das Portal „Green Car Reports“ verfasste bereits 2013 einen Beitrag zur Selbstentladung beim Tesla Model S. Zwischen 7 und 8 Prozent Akkulaufzeit verlor der Tesla des Redakteurs an nur einem einzigen Tag. Doch bei Tesla hat sich einiges getan.
Mittlerweile gehören diese Zahlen der Vergangenheit an. Der norwegische Youtuber Bjørn Nyland fand heraus, dass das Tesla Model 3 in 14 Tagen rund 2,8 Prozent Akkulaufzeit verlor. In einem Monat wären das 6 Prozent, ein akzeptabler Wert, wenn man den Vampire Drain von heute mit der Vergangenheit vergleicht.
Vampire Drain – Porsche Taycan kommt am besten weg
Tesla machte in den letzten Jahre große Fortschritte, was die Selbstentladung im Standby-Modus betrifft, jedoch wird Tesla von anderen Autobauern wie Porsche übertroffen. Der vollelektrische Porsche Taycan wurde ebenfalls unter die Lupe genommen. Etwa 3 Wochen wurde der Porsche Taycan nicht bewegt, gerade mal 1 Prozent Akkulaufzeit verlor er über die Ruhezeit.
Wie kann ich die Selbstentladung bei Elektroautos minimieren?
Nichts ist für Elektroautos besser als der tägliche Einsatz, denn so kann das Maximum aus der Autobatterie herausgeholt werden. Bei den heutigen Lithium-Ionen-Batterien sollte man generell von einer monatlichen Selbstentladung von rund 2 – 3 % aufgrund der Abhängigkeit zwischen den chemischen Elementen rechnen. Bei einer voraussichtlich längeren Standzeit wird empfohlen, das Elektroauto nicht mit voller Akkukapazität stehenzulassen, denn das könnte sich negativ auf die Degradation des Akkus auswirken.
Wichtige Tipps, mit denen du beim Tesla Strom sparen kannst
- Ständige Eingriffe mit der Tesla Mobiltelefon App auf das Fahrzeug vermeiden, da das Auto sonst aus dem stromsparenden Tiefschlaf geweckt wird.
- Apps von Drittanbietern wie z.B. TeslaFi oder TezLab ausschalten, diese Apps verbinden sich regelmäßig mit dem Fahrzeug und verbrauchen zusätzlich Strom.
- USB Geräte von den USB Ports trennen. Es kann durchaus möglich sein, dass USB-Geräte auch bei ausgeschaltetem Fahrzeug aktiv bleiben.
- Bei längerer Standzeit die Funktion „passiver Einstieg“ ausschalten. So wird verhindert, dass das Fahrzeug ununterbrochen prüft, ob sich der Schlüssel in Reichweite befindet.
- Unter den Sicherheitseinstellungen kann die Funktion „Wächtermodus“ deaktiviert werden. Die ständige Überwachung des Fahrzeugs kostet ebenfalls zusätzlich Energie. Jedoch wird dies nur empfohlen, wenn das Fahrzeug an einem sicheren und abschließbaren Ort abgestellt werden kann.
Für eine bestmögliche Reduzierung des Vampire Drain sollte immer der Energiesparmodus aktiviert sein und die Funktion „immer verbunden“ deaktiviert werden.
Der einzige Nachteil hierbei ist: Beim Öffnen des Teslas benötigt er etwa 10 Sekunden um den Computer hochzufahren. Bei längeren Standzeiten ist dies allerdings keine schwerwiegende Einschränkung.
Weitere Infos zu diesem Thema gibt es hier in diesem Artikel auf Teslawissen.ch.
FAQ: Vampire Drain: Selbstentladung beim Elektroauto
Was bedeutet Vampire Drain?
Vampire Drain, wörtlich aus dem Englischen "Vampir Entleerung", steht für die passive Selbstentladung der Batterie von Elektroautos, während diese nicht gefahren werden.
Wie kann die Selbstentladung bei Elektroautos verringert werden?
Um den Vampire Drain bestmöglich zu reduzieren sollte immer der Energiesparmodus aktiviert sein und die Funktion "immer verbunden" deaktiviert werden.
Weitere Tipps um Tesla Strom zu sparen findest du hier im Artikel.
Welches E-Auto hat den geringsten Vampire Drain?
Der Tesla konnte zwar bereits große Fortschritte verzeichnen, was die Stand-By Selbstentladung des Akkus betrifft, jedoch schneidet der Porsche Taycan im Test um einiges besser ab. 3 Wochen lang wurde er nicht bewegt und erfuhr dabei einen Vampire Drain von nur 1%.
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„Akkulaufzeit“ ??
Du denkst dabei an Smartphones, oder??
😉