Tesla Supercharger sind Ladestationen, die das Schnellladen mit Gleichstrom für Langstreckenfahrten ermöglichen. Wo finde ich Supercharger? Worauf muss ich beim Laden am Supercharger achten? Und wie lade ich schneller am Supercharger? Diese Fragen werden in diesem Artikel geklärt.
Was sind Tesla Supercharger?
Tesla Supercharger sind eine weltweite Lösung zum Schnellladen mit Gleichstrom für Tesla-Fahrzeuge. Das von Tesla selbst betriebene Supercharger-Netzwerk hat das Ziel Langstreckenfahrten zu ermöglichen sowie das Schnellladen in Städten. Ein Supercharger ist eine Ladestation, die aus mehreren Ladeplätzen besteht, so dass das Laden mehrerer Fahrzeuge gleichzeitig ermöglicht und die Standzeit für den einzelnen Fahrer verkürzt wird. Tesla verspricht das Aufladen auf 80% innerhalb von 30 Minuten.
Wo findet man Tesla Supercharger?
Tesla stellt seine Supercharger aus strategischen Gründen gerne in der Nähe von beliebten Anlaufstellen auf. Zu diesen Anlaufstellen zählen unter anderem Einkaufszentren, Hotels und Restaurants. Am einfachsten lassen sich vorhandene Tesla Ladestationen direkt auf der Karte im Navigationssystem im Tesla-Fahrzeug finden. Die optimal zur geplanten Fahrstrecke passenden Supercharger werden bei der Routenplanung als Ladestopps mit eingeplant, sollte die Reichweite nicht ausreichen. Eine Übersicht von allen Tesla Supercharger – darunter auch zukünftige – findet sich auf der interaktiven Tesla Supercharger Karte auf der Website von Tesla.
Schnellladen am Tesla Supercharger: Auf was muss man achten?
Das Supercharger-Netzwerk steht allen Tesla-Modellen offen zur Verfügung. Der Ladevorgang ist einfach gestaltet:
- Tesla-Fahrzeug am Supercharger parken (weiter unten befinden sich wichtige Hinweise zur Wahl des besten Ladeplatzes)
- Kabel von der Ladesäule am Anschluss des Teslas anschließen
- die LED am Anschluss blinkt grün sobald der Ladevorgang läuft
Der Fortschritt sowie das Limit des Ladevorgangs können sowohl am Touchscreen im Fahrzeug als auch über die Tesla App überwacht und gesteuert werden.
Tesla Ladestationen: Was kostet das Laden am Tesla Supercharger?
Die zu bezahlende Summe wird am Touchscreen im Fahrzeug angezeigt. Tesla Modelle, die vor dem 20. Mai 2017 gekauft wurden, können ihr Leben lang kostenlos am Supercharger geladen werden, wenn das Fahrzeug nicht kommerziell genutzt wird. So dürfen zum Beispiel Taxis nicht kostenlos am Supercharger laden.
Abgerechnet wird seit April 2019 nach geladenen Kilowattstunden (kWh). Davor wurde in Deutschland meist in zwei Stufen nach der Dauer des Ladevorgangs in Minuten abgerechnet. Diese Methode war jedoch nicht einheitlich und dadurch alles andere als fair.
Tesla bietet immer wieder Aktionen zur Verkaufsförderung der Fahrzeuge, bei denen eine kostenlose Supercharger-Nutzung entweder dauerhaft oder über einen gewissen Zeitraum enthalten ist. Wer spekulieren möchte, sollte hierzu am Besten das Quartalsende abwarten. Zu diesem Zeitpunkt möchte Tesla erfahrungsgemäß die Fahrzeugverkäufe gezielt ankurbeln.
Eine weitere Möglichkeit zum kostenlos Laden am Supercharger bekommt man, wenn man bei der Bestellung seines Tesla den Tesla Referral Code eines anderen Fahrers hinterlegt. Aktuell bietet Tesla bei Verwendung eines Referral Codes kostenlosen Strom für 1.500 Kilometer am Supercharger.
Schöner Nebeneffekt: Der Inhaber des Referral Codes bekommt in diesem Fall ebenfalls Strom für 1.500 Kilometer am Supercharger gratis.
Kann ich am Tesla Supercharger auch andere Elektroautos laden?
Wie Elon Musk bereits verkündet hatte, möchte der Elektroriese Tesla das Ladenetz auch für Fremdanbieter nutzbar machen und somit den Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem beschleunigen. Ein fester Termin wurde allerdings noch nicht verkündet. Verkehrsminister Andreas Scheuer setzte sich in der Vergangenheit bereits für die Freigabe des Supercharger Netzwerks für andere Hersteller ein.
Für Norwegen soll das Schnelladenetz von Tesla bis September 2022 für fremde Elektroautos bereits nutzbar sein, für Deutschland wurde allerdings noch kein fester Termin genannt. Fest steht jedoch, dass deutsche Hersteller sich diesbezüglich bereits im Kontakt mit Tesla befinden.
Seit dem 01. Februar ist bekannt, dass Tesla weitere 31 Supercharger in Europa für die Fahrzeuge von Fremdanbietern auf Dauer öffnet. Zu den zusätzlichen 10 ersten Superchargern in den Niederlanden kommen weitere 15 Supercharger in Norwegen und ganze 16 in Frankreich hinzu. Das macht insgesamt 41 Supercharger in Europa, an denen man auch Fahrzeuge laden können, die nicht vom Hersteller Tesla stammen. Die Preise für Norwegen betragen je nach Standort 0,55 bis 0,61 Euro und die für Frankreich 0,54 bis 0,57 Euro. Es ist stark damit zu rechnen, dass in den nächsten Monaten weitere Standorte in Europa hinzukommen und bekannt gegeben werden.
Ausschlaggebend sind die nötigen Kapazitäten. Anders als beim Tesla haben viele andere Elektroautos die Lade-Öffnung auf der rechten Seite und nicht auf der linken. Lädt ein Elektroauto eines anderen Herstellers an dem Supercharger, bleibt dem Tesla-Fahrer aufgrund mangelnder Platzprobleme das Laden an der benachbarten Ladesäule verwehrt.
Wann dauert das Laden am Tesla Supercharger länger als sonst?
Tesla Supercharger und Fahrzeug kommunizieren miteinander, um die für die Situation beste Ladegeschwindigkeit zu finden. So kann die Ladegeschwindigkeit einerseits aufgrund der Auslastung an der gesamten Ladestation oder andererseits aufgrund des Zustands der Batterie schwanken. Auch extreme Klimabedingungen wie Temperaturen im Minusbereich können die Ladegeschwindigkeit reduzieren.
Betrachtet man die Ladekurve von Lithium-Ionen-Batterien erkennt man, dass sie schneller aufgeladen werden können, wenn sie einen niedrigen SoC (State of Charge = Ladezustand/Füllstand) haben. Die Ladekurve fällt entsprechend ab, je näher der SoC der maximalen Kapazität kommt. Deshalb sollte man je nach Zielort ein Vollladen der Batterie vermeiden und stattdessen mehrere kürzere Ladestopps einplanen. Im folgenden Absatz gehen wir weiter darauf ein, wie man bei längeren Fahrten schnelle Ladezeiten erzielen kann.
Wie lässt sich die Ladezeit am Supercharger verringern?
Die Wahl des richtigen Stalls (Ladeplatzes) am Supercharger
Als Teslafahrer sollte man folgendes wissen:
Zwei Ladesäulen teilen sich je einen Gleichrichter und bilden ein Ladepaar, welches durch eine Nummer (1, 2, 3, …) gekennzeichnet ist. Die einzelnen Ladesäulen des Supercharger Ladepaars werden jeweils durch die Buchstaben „A“ und „B“ gekennzeichnet. Aus der Kombination der Zahl und des Buchstaben setzen sich die Kennzeichnungen auf den Ladesäulen zusammen (z.B. 1A, 1B, 2A, 2B, …).
Das Supercharger Ladesystem funktioniert nach dem Prinzip „First Come, First Serve“. Dies bedeutet, dass das zuerst angeschlossen Fahrzeug an einem Ladepaar die maximal mögliche Leistung von momentan 150 kW bekommt. Dem zweiten Fahrzeug am selben Gleichrichter bleibt eine Ladeleistung von mindestens 30 kW.
Die Ladeleistung des zweiten Fahrzeugs kann entsprechend höher sein wenn das erste Fahrzeug nicht die volle Leistung ausschöpft. Dies geschieht beispielsweise wenn das erste Fahrzeug einen höheren SoC erreicht hat und die Ladeleistung dadurch entsprechend verringert wird.
Die Akkutemperatur entscheidet über die Ladegeschwindigkeit
Auch die Temperatur des Akkus spielt beim Laden eine große Rolle. Wenn dieser kalt ist, muss er zu Beginn des Ladevorgangs erst langsam aufgewärmt werden, bevor die Maximalleistung fließen darf. Würde man den Akku nicht vorher aufwärmen, würde dies der Lebensdauer des Akkus auf Dauer schaden. Diesen Vorgang nennt man Degradation des Akkus.
Das Aufwärmen an der Ladesäule kann den Ladevorgang unter Umständen um mehrere Minuten verlängern. Dies lässt sich entsprechend vermeiden, wenn man die Batterie vor dem Ladevorgang warm fährt. Bei längeren Reisen dürfte die richtige Akkutemperatur ohnehin gegeben sein. Seit einiger Zeit hat Tesla zudem eine Funktion eingeführt, wodurch der Akku bereits während der Fahrt zum Supercharger auf die ideale Ladetemperatur gebracht wird.
Was ist die maximale Ladeleistung?
Die maximale Ladeleistung von 150 kW gilt für die sogenannten Supercharger V2 (Version 2). Zukünftig sollen es 250 kW an den Supercharger V3 (Version 3) werden. Die ersten Supercharger der dritten Generation wurden bereits in Kalifornien installiert. Für den Ausbau in Europa gibt es aktuell noch keinen konkreten Zeitplan.
Laden am Supercharger: Auswirkungen auf die Batterie
Das Laden am Supercharger selbst hat laut Tesla kaum negative Auswirkungen auf die Lebensdauer der Batterie. Ganz ohne Folgen für den Akku bleiben die schnellen Ladevorgänge mit Gleichstrom jedoch nicht. Dies bedeutet: Über den gesamten Zeitraum der Lebensdauer einer Batterie kann die Akkukapazität und somit die Reichweite geringfügig vermindert werden.
Tesla empfiehlt das Ladelimit möglichst an den täglichen Bedarf anzupassen und den Akku nur vor Langstreckenfahrten voll (100%) aufzuladen. Man soll den Ladezustand der Batterie für eine hohe Lebensdauer im Idealfall möglichst zwischen 20% und 80% SoC halten.
Lithium-Ionen-Batterien haben keinen Memory-Effekt
Es besteht keine Notwendigkeit, den Akku vor dem erneuten Aufladen, komplett zu entladen. Im Gegenteil: Es ist sogar schädlich für den Akku. Das bereits angesprochene Warmfahren vor dem Laden der Batterie hingegen kann sich positiv auf die Lebensdauer der Batterie auswirken.
Supercharger blockieren bzw. Parken ohne zu laden
Das Parken am Supercharger ist rücksichtslos gegenüber den Fahrern, die ihr Fahrzeug für die Weiterfahrt laden möchten. Deshalb bittet Tesla die Fahrer darum, das Fahrzeug, sobald es ausreichend Strom für die Weiterfahrt geladen hat, vom Ladeplatz wegzufahren damit auch andere Fahrer laden können.
Aus diesem Grund erhebt Tesla bei Ladestationen mit mindestens 50% Auslastung für jedes Fahrzeug, das einen Supercharger-Ladeplatz 5 Minuten nach Abschluss des Ladevorgangs noch belegt, eine sogenannte Blockierungsgebühr in Höhe von 0,40€ pro Minute. Bei voller Auslastung ist die Gebühr mit 0,80€ pro Minute sogar doppelt so hoch.
Schneller Laden am Tesla Supercharger: Das wichtigste auf einen Blick
- Man sollte darauf achten, dass man den richtigen Ladeplatz wählt. Dieser befindet sich möglichst an einem Ladepaar, an dem noch kein anderes Fahrzeug angeschlossen ist.
- Vor dem Laden sollte man darauf achten, dass die Batterie die optimale Temperatur zum Laden erreicht hat.
- Man sollte rücksichtsvoll gegenüber den anderen Fahrern sein und die Ladeplätze nicht blockieren. Außerdem schont das die Brieftasche, da man so die Blockierungsgebühren spart.
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Habe gerade versucht mein Model 3 am Supercharger Brenner zu laden.
Bei keinem der vier Stalls die ich probiert habe konnte ich den Stecker in meine Ladebuchse einstecken.
An der Ladesäule gegenüber (Enel) hat alles sofort problemlos geklappt.
Was habe ich falsch gemacht.
Danke&Gruß
Hans
Den falschen Stecker verwendet?
Nur der CCS Stecker passt.