Die E-Mobilität hat mittlerweile fast jede Stadt und jedes Dorf erreicht. Viele Haushalte besitzen bereits ein Elektroauto oder planen die Anschaffung in der nächsten Zeit. Keine Frage: Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind die Zukunft. Doch mit der Anschaffung eines Elektroautos stellen sich viele Besitzer auch die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, um das Elektroauto schnell und unkompliziert zuhause zu laden. Schließlich hat nicht jeder Haushalt eine entsprechende Ladestation vor der Haustüre.
In manchen ländlichen Regionen ist die nächste Ladestation weit entfernt. Besitzer von Elektroautos müssen somit andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, um ihr Auto möglichst rasch und ohne viel Aufwand aufzuladen. Viele stellen sich deshalb die Fragen: Kann man das Elektroauto auch zuhause laden? Und welches Zubehör wird dafür benötigt? Dieser Artikel zeigt die verschiedenen Lademöglichkeiten zuhause auf.
Elektroauto zuhause laden mit einer Wallbox
Die sogenannte Wallbox ist eine Einrichtung, um das Elektroauto zuhause zu laden. Sie verbindet das Fahrzeug mit dem regionalen Stromnetz, tauscht Informationen mit dem Bordladegerät aus und ist oftmals mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Für Wallboxen gibt es keine einheitliche Richtlinie, weshalb die Gestaltung und die vorhandenen Ausstattungsmerkmale unterschiedlich sein können.
Beim Einsatz einer Wallbox wird das Auto mit Wechselstrom geladen. Die Ladebuchse ist für einen Typ 2-Stecker konzipiert. Zum Laden kann das Ladekabel des Elektroautos genutzt werden. Viele Wallboxen sind bereits mit einem speziellen Ladekabel erhältlich.
Die Wallbox arbeitet mit den entsprechenden Systemen des Fahrzeugs zusammen und überwacht den Ladevorgang. Strom wird erst abgegeben, wenn eine einwandfreie Verbindung mit dem Auto besteht. Auch verfügen alle Wallboxen hierzulande über einen speziellen Leitungsschutzschalter, der das Ladekabel vor einer möglichen Überlastung schützt. Ein zusätzlicher FI-Schalter muss verbaut werden und verhindert, dass etwaige Fehlerströme zur Gefahr werden. Ist der Schalter nicht schon Bestandteil der Wallbox, muss er extra angebracht werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf circa 200 Euro.
Will man das Elektroauto zuhause laden, muss die Wallbox zum Fahrzeug passen. Dabei spielt das Bordladegerät des Autos eine wesentliche Rolle. Außerdem muss die Ladeleistung der Wallbox auf das jeweilige Elektroauto abgestimmt sein. Die im Handel erhältlichen Wallboxen weisen Ladeleistungen zwischen 3,7 Kilowatt und 22 Kilowatt auf.
Kosten und Installation einer Wallbox
Entscheidet man sich für eine Wallbox als Ladestation, liegen die Preise zwischen 500 Euro bis circa 2000 Euro. Vergleichen lohnt sich: Wallboxen variieren hinsichtlich Ausstattung und Ladeleistung. Am besten lässt man sich vom Fachmann des Vertrauens beraten. Die anschließende Installation kann man nicht selbst vornehmen. Dies muss zwingend von einem Fachbetrieb übernommen werden. So liegt die Haftung beim Fachmann. Übrigens meldet der Elektroinstallateur die Inbetriebnahme der Wallbox auch dem entsprechenden Stromnetzbetreiber.
Dazu ist man verpflichtet, der Netzbetreiber kann so eine bessere Netzstabilität gewährleisten. Die Kosten für die Installation einer Wallbox können zwischen 400 Euro und 2.300 Euro betragen. Der Erwerb von Wallboxen, um das Elektroauto zuhause zu laden, wird teilweise staatlich gefördert. Hierzu lohnt sich im Vorfeld die Recherche.
Wer sein Elektroauto zuhause laden will und eine Wallbox nutzt, hat mehrere Vorteile. Der Ladevorgang ist sicherer, denn die Wallbox verfügt über spezielle Schutzfunktionen, die den Vorgang überwachen. Außerdem lädt diese Ladestation im Vergleich zu einer normalen Steckdose das Auto etwa 5-mal schneller. Je nach Ladeleistung und KFZ-Hersteller, liegt die Ladezeit zwischen zwei und sechs Stunden.
Mögliches Zubehör
Zum Zubehör einer Wallbox gehört das entsprechende Ladekabel. Da es stark beansprucht wird, sollte hier besonderes Augenmerk auf die Qualität gelegt werden. Kann die Wallbox nicht an einer Wand befestigt werden, sind im Handel spezielle Standsäulen oder Standfüße für Wallboxen erhältlich. Außerdem gibt es auch ganze Sets mit unterschiedlichen Adaptern und Steckern.
E-Auto zuhause laden mit einem mobilen Ladekabel
Mobile Ladekabel können ebenfalls genutzt werden, um das Elektroauto zuhause zu laden. Je nach Hersteller variieren die Preise hierfür zwischen 600 Euro und 1.500 Euro. Es handelt sich hierbei also um mobile Wallboxen. Die Möglichkeiten zum Aufladen sind durch den Einsatz eines mobilen Ladekabels vielfältiger. So kann man entweder zuhause oder unterwegs das Fahrzeug an jeder SchuKo- oder Starkstromsteckdose laden. Das mobile Ladekabel kann bequem im Elektroauto mitgeführt werden, es nimmt nicht viel Platz in Anspruch.
Dies hat beispielsweise den Vorteil, dass man mobile Ladelösungen auch im Urlaub nutzen kann. Ein klassisches Beispiel ist dabei ein Italienurlaub in einem Mobile-Home. Wenn man das Fahrzeug dort sicher aufladen möchte, ist eine entsprechende Ladelösung sinnvoll. Sicher bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man den Ladestrom auf einen niedrigen Wert einstellen kann, um die Leitung nicht zu sehr zu beanspruchen. Ich persönlich würde hier auf einen Ladestrom von nicht mehr als 8-10 Ampere runterregeln.
Wichtig ist dabei generell, dass die Ladeleistung der mobilen Ladekabel an das jeweilige Fahrzeug angepasst werden kann und dass ebenfalls ein FI-Schalter vorhanden ist. Außerdem sollte das Kabel vor Wind und Wetter geschützt werden. Mobile Charger sind mit sehr unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen im Handel erhältlich. Im besten Fall sollten unterschiedliche Adapter oder Stecker im Lieferumfang enthalten sein.
Die Ladegeschwindigkeit ist auch hier abhängig von der Ladeleistung des Ladekabels und der Ladeleistung des Elektroautos.
E-Auto über SchuKo-Steckdose aufladen
Auch an der SchuKo-Steckdose kann man sein Elektroauto zuhause laden. Grundsätzlich ist dies also möglich. Experten raten allerdings davon ab. Durch die geringe Ladeleistung von nur 2,3 kW dauert der Ladevorgang sehr lange. Außerdem werden die Stromleitungen stark belastet. Sie sind nicht für den Transport einer solch hohen Strommenge geeignet. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Überhitzung oder gar einem Brand kommen.
Die Ladegeschwindigkeit kann zwischen 6 und 24 Stunden liegen.