Bringt man Mountainbike-Erfahrungen mit sich, ist beim Umstieg auf ein E-Bike schon im Vorteil. Allerdings gibt es auch für erfahrene Mountainbiker beim Fahren mit E-Bikes viel zu lernen. Vor allem Berg aufwärts. Hier findet ihr die Top-5 E-Bike Einsteiger Tipps um die ersten Ausflüge ins Gelände wie ein Profi zu meistern.
Bevor es mit den E-Bike Einsteiger Tipps losgeht
Bevor man erste Touren mit dem neuen E-Bike fährt, ist es hilfreich, sich dieses erstmal genau anzuschauen und die Besonderheiten kennenzulernen. Dabei ist es sehr sinnvoll, einen Blick auf die Website des Herstellers oder in die Bedienungsanleitung zu werfen.
Daraufhin kann man eine Spritztour machen und die Fahreigenschaften des E-Bikes testen. Auf diese Faktoren könnt ihr während der Fahrt achten:
- Ist das E-Bike richtig auf mich abgestimmt?
- Passen zum Körpergewicht und Fahrstil die Dämpferabstimmung und der Reifendruck?
- Höheres Gewicht: Wie wirkt es sich auf den Bremsvorgang aus?
- Motor: Wann schaltet er sich beim Pedalieren zu?
- Unterschiedliche Unterstützungsstufen: Wie fühlen sie sich je nach Stufe an?
Sind die ersten E-Bike Runden erfolgreich absolviert, kann man mit der konkreten Tourenplanung beginnen. Es ist empfehlenswert am Anfang eine Fahrt im eher einfachen Gelände auszusuchen. Dadurch kann man sich weiter an das noch ungewohnte E-Bike gewöhnen. Bevor es mit der Tour losgeht, sollte man:
- nachsehen, ob alle Anzeigen funktionieren und ob der Akku voll ist.
- die geplante Tour mit der Akkuleistung abgleichen.
- sich an den Motor und dessen Unterstützung gewöhnen.
Die E-Bike Einsteiger Tipps
Nun folgen die 5 E-Bike Einsteiger Tipps, welche für Anfänger wie auch Profis gelten:
1. Vorrausschauend Fahren
Da E-Bikes schwerer sind, als normale Mountainbikes, sind sie auch deutlich träger. Es Bedarf also einer erhöhten Voraussicht, um angemessen auf unvorhergesehene Situationen reagieren zu können. Dieser E-Bike Einsteiger Tipp gilt besonders für den Straßenverkehr. Hier müssen sich andere Verkehrsteilnehmer an das lautlose Heranrauschen sowie die erhöhte Geschwindigkeit gewöhnen müssen.
Dieser E-Bike Einsteiger Tipp gilt aber auch für den Trail. Hier muss man damit rechnen, dass man auf Wanderer trifft. Also egal ob bergauf oder bergab, man sollte stets die perfekte Linie scannen und möglichst weit nach vorne schauen.
2. Wie bremsen?
Kommen wir zum zweiten E-Bike Einsteiger Tipp. Durch das Mehrgewicht und die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit des E-Bikes wird eine ständige Bremsbereitschaft vom Fahrer verlangt. Setzt man gleichzeitig die Vorderrad- und Hinterradbremse ein, erreicht man einen möglichst kurzen Bremsweg. Dabei wird das Gewicht möglichst gleichmäßig auf beide Räder verteilt und so die Grundposition eingenommen.
An die optimale Dosierung tastet man sich am besten durch viel Übung ran. Zusätzlich sollte man beim Bremsen auf die verschiedenen Untergrundarten wie zum Beispiel Fels, Laub, Matsch, Schotter und Wurzeln achten. So lernt man auch deren Auswirkungen kennen.
Tipp: Auch bergauf sollte man beim E-MTB bremsbereit sein. So dosiert man die Motor-Power mit der Bremse.
3. Wie bergabfahren?
Das zusätzliche Gewicht des E-Bikes sollte man auch beim Bergabfahren stets im Hinterkopf haben. Außerdem schiebt der Motor mit der eingestellten Power eine kurze Zeit beim Tret-Stopp nach. Deshalb sollten die ersten Abfahrten langsam angegangen werden.
Zudem sollte man an das Gefälle den Schwerpunkt anpassen und im rechten Winkel Hindernisse abrollen. Wie eben vom Mountainbiken gewohnt. Dabei dienen Arme und Beine als zusätzliche Stoßdämpfer.
Tipp: Am besten auf die schwächste Unterstützung beim Bergabfahren schalten. So wird die Schubkraft des Motors reduziert. Außerdem liegt das E-Bike dank seinem etwas höheren Gewichts schön auf dem Trail und lässt sich von Unebenheiten kaum beeindrucken. Dadurch hat man beim Bergabfahren eine zusätzliche Sicherheit.
4. Kurvenfahren
Sobald man den Asphalt verlässt, muss das E-Bike durch die Kurve gedrückt werden. Egal, ob schnell oder langsam durch die Kurve gefahren wird. Die Geschwindigkeit passt man dazu noch vor der Kurve an und schaut in Richtung Kurvenausgang.
In der Kurve sollte dann der Arm auf der Kurvenaußenseite angewinkelt und der kurveninnere Arm leicht gebeugt sein. Genau entgegengesetzt sind dabei die Bein- und Pedalstellung. Das heißt, das kurveninnere Knie ist stärker gebeugt und das kurvenäußere nur leicht angewinkelt.
Damit die Vorder- und Hinterradbremse gleichmäßig belastet werden, bleibt der Körperschwerpunkt stets zentral über dem E-Bike.
Tipp: Wenn man den abgesenkten Sattel am kurveninneren Oberschenkel spürt, passt die Position. Vor engen Spitzkehren braucht man keine Angst haben. Wie beim klassischen Enduro, kann man auch beim schweren E-Bike das Hinterrad versetzen. Hierbei braucht man nur etwas mehr Schwung und muss mit Nachdruck die Bewegung einleiten.
5. Steile Anstiege bezwingen
Mit dem E-Bike kann man Steile Anstiege nahezu mühelos hochschweben, was auch fast das Schönste am E-Biken ist. Dafür bedarf es jedoch ein klein wenig Übung. Denn der Körperschwerpunkt muss je nach Steigung und Untergrund weiter nach vorne oder hinten verlagert werden.
Damit das Vorderrad nicht steigt, sollte man den Oberkörper weit nach vorne lehnen. Zusätzlich kann man ein kleines Stück im Sattel vorrutschen. Außerdem lohnt es sich, die Sattelstütze ein bis drei cm zu versenken. Bleibt man an einem steilen Anstieg mit dem E-Bike hängen, sollte man, sofern es eine gute Anfahr-Technik gibt, keine Probleme haben.
Angefahren wird immer schräg zum Anstieg und nicht in der Falllinie. Dazu positioniert man den talseitigen Fuß in einer Ein-Uhr-Stellung auf dem Pedal und der bergseitige Fuß wird auf den Boden gestellt. Den Start kann man mit einem möglichst leichten Gang im Turbo-Modus erleichtern. Das Weiterfahren gelingt durch den Motorantrieb meist problemlos.
Tipp: In der Regel funktionieren die Schiebehilfen super. Dreht das unbelastete Hinterrad doch mal durch, kann man sich während des Schiebens einfach auf den Sattel lehnen.
Mein Mann und ich wollen uns beide ein E-Bike kaufen. Danke für diese Tipps für Einsteiger, um sicher eine erste Fahrradtour zu überstehen. Wir werden uns langsam ans richtige Bremsen herantasten und auch verschiedene Untergrundarten wie Laub, Matsch und Schotter ausprobieren, um im Ernstfall rechtzeitig bremsen zu können.