Obwohl Elektroautos in Deutschland immer beliebter werden, glauben viele Menschen noch, dass diese hauptsächlich als Zweitwagen genutzt werden. Eine Umfrage im meinID Forum, welches ebenfalls von uns geführt wird, sowie eine Studie des ADAC zeigen jedoch, dass dies nicht der Fall ist.
Elektroauto als Erst- oder Zweitwagen?
Dass Elektroautos als Zweitwagen genutzt werden, ist mittlerweile ein Mythos. Als Elektroautos vor vielen Jahren erstmals auf den Markt kamen, hatten sie aufgrund der begrenzten Reichweite und der unzureichenden Infrastruktur für Ladestationen noch einige Einschränkungen, die sie als Erstwagen weniger attraktiv machten.
Die Besitzer konnten ihr Elektroauto beispielsweise für den täglichen Arbeitsweg oder zum Einkaufen nutzen, während sie für längere Strecken oder längere Reisen ein konventionelles Fahrzeug besaßen. In den letzten Jahren haben sich die Reichweiten und die Infrastruktur für Ladestationen jedoch verbessert, was Elektroautos zu einer praktikableren Option als Erstwagen macht. Und mal ehrlich, wenn ich die Wahl habe, mit einem „alten Verbrenner“ zu fahren, oder mit einem modernen Elektroauto, so fällt die Wahl in meinem Fall zu 100 % immer auf das Elektroauto.
Das zeigen unter anderem auch die Neuzulassungen an PKW der letzten Monate: Im Februar 2023 liegt der Anteil der neu zugelassenen E-Autos beispielsweise bei 15, 7 Prozent, Tendenz steigend. Generell waren 49,6 % aller PKW-Neuzulassungen im Jahr 2022 Fahrzeuge mit einem alternativen Antrieb.
Kein Zweitwagen: E-Auto Umfrage vom ADAC
Der ADAC hat im vergangenen Jahr 2022 erstmals eine umfangreiche Studie zum Thema „private Elektroautos – Besitz, Anschaffungsplanung und Finanzierung“ durchgeführt. Darin zu lesen waren folgende Erkenntnisse:
- Die Anzahl privater Elektroautos hat sich in Deutschland seit Anfang 2021 verdoppelt
- Bei 50 % der Befragten, die sich in den nächsten drei Jahren ein neues Fahrzeug anschaffen möchten, kommt ein E-Auto oder ein Hybrid infrage
- Wer heutzutage schon elektrisch fährt, plant meist auch (zu 83 %) in den kommenden Jahren, wieder ein E-Auto zu fahren
- E-Autos haben mit 23 % einen deutlich höheren Leasinganteil als Verbrenner mit 5 %
Besonders hervorheben möchte ich den folgenden Fakt: 69 Prozent der Befragten nutzen das Elektroauto als Erstwagen. Die angeblich vorherrschende Meinung, dass E-Autos also überwiegend als Zweitwagen genutzt werden, ist damit klar widerlegt.
E-Auto als Erstwagen: meinID.com Umfrage bestätigt Trend
Auch in unserem fast mittlerweile über 10.000 Mitglieder starken Forum von meinID.com, bei dem sich die Fahrer der ID. Modelle von VW austauschen, wurde eine ähnliche Umfrage gestartet, die darauf schließen lässt, dass auch hier die Mehrheit aller Fahrer das jeweilige E-Auto als Erstwagen nutzen.
Genauer gesagt ergab die im Oktober 2020 gestartete Umfrage bis zum März 2023 die folgenden Ergebnisse:
Wird der VW ID als Erstwagen oder Zweitwagen genutzt?
- Stimmen für Erstwagen: 870 (84 %)
- Stimmen für Zweitwagen: 171 (16 %)
Insgesamt gaben bisher 1.041 Befragte ihre Stimme ab (Stand, wie gesagt März 2023)
Infrastruktur und Zuschüsse machen E-Autos weiterhin attraktiver
Aus den genannten Umfragen schließe ich, dass sich die Annahme, dass Elektroautos lediglich als Zweitwagen taugen würden, heutzutage nicht mehr bestätigt. Vor einigen Jahren mag das noch der Fall gewesen sein, aufgrund der immer weiter ausgebauten Lade-Infrastruktur, möglichen Zuschüssen, Steuervergünstigungen, attraktiven Angeboten sowie der ansteigenden Akzeptanz in der breiten Gesellschaft werden Elektroautos mittlerweile aber überwiegend als Erstwagen genutzt.
Es scheint sich ein klarer Trend abzuzeichnen, welcher die Diskussionen bezüglich Erst- oder Zweitwagen langsam, aber sicher ad acta legen wird. Mich persönlich freut das, denn ich bin es langsam leid, immer Sätze wie „ja, als Zweitwagen für die Stadt, wäre das eine Überlegung wert“ zu hören. Zum Glück hört man das aber auch immer seltener.
🤣🤣🤣 Auch wenn das Elektroauto der „Erstwagen“ ist, ist es ein Zweitwagen. Man hat immer noch ein richtiges Auto, den Verbrenner, zusätzlich.
Spannend ist hier vor allem, dass die Zahlen und Statistiken diese Vermutung klar widerlegen.