Nicht nur E-Autos können von der THG-Quote profitieren. Grundsätzlich sind alle Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb quotenberechtigt. Somit auch E-Roller, bestimmte E-Bikes und S-Pedelecs. Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um die CO2-Einsparung des Zweirads verkaufen zu können, erfährst du in diesem Artikel.
Inhalt
Was ist die THG-Quote?
- THG-Quote steht für die Treibhausgasminderungsquote und wurde vom Staat als Klimaschutzinstrument entwickelt, um schädliche Emissionen im Verkehrssektor zu verringern.
- CO2-emittierende Unternehmen wie Mineralölkonzerne werden dazu verpflichtet jedes Jahr einen größeren Teil an schädlichen Emissionen einzusparen. Als Ausgleich können sie Emissionseinsparungen von Dritten kaufen, um Strafzahlungen zu umgehen.
- Jeder Fahrer eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs verfügt seit 2022 über so eine Quote, die er mithilfe eines Anbieters zu Geld machen kann.
- Die THG-Quote war ursprünglich für Elektroautos gedacht. Aber auch E-Zweiräder wie E-Roller, E-Motorräder und S-Pedelecs können die THG-Prämie jedes Jahr beantragen.
Anbieter Vergleich für die THG-Quote für E-Roller
THG-Anbieter, die sich speziell auf die THG-Quote für E-Zweiräder spezialisiert haben, gibt es nicht. Allerdings bieten viele Anbieter an, die Treibhausgasminderungsquote für verschiedene Fahrzeugklassen zu vermarkten. In der folgenden Tabelle findet man eine Übersicht von Vermarktern, die mit den CO2-Einsparungen von Kleinkrafträdern arbeiten.
THG-Quote E-Roller im Januar 2023
THG-Anbieter | Prämie | Erlösmodell | Auszahlungsdauer | Info |
---|---|---|---|---|
Geld für eAuto | 380 € | Flex: 80 % | 6 - 12 Wochen | Smaveo-Tipp |
Elektrovorteil | 365 € | Flex: 85 % - 95 % | 8 Wochen | 255 € Mindestauszahlung (Prämienfallschirm) |
JUICIFY![]() | 170 € | Fest | 5 - 14 Werktage | Spende möglich, Spendenbeitrag wird verdoppelt |
Emobility.Energy | 411 € | Flex: 85 % | 12 -14 Wochen | Spende möglich |
fairnergy![]() | 250 € | Fest | 4 - 6 Monate | Unterstützung gemeinnütziger Projekte |
Quotlix | 340 € | Flex | ||
co2.auto | 200 € | Fest | 12 - 16 Wochen | |
The Mobility House | 250 € | Fest | 12 Wochen | |
smartificate | 150 € | Fest | 12 Wochen | Abnahmeverträge im Vorfeld abgeschlossen |
Quotando | 400 € | Flex: 80,5 % | 10 - 12 Wochen | Sofortauszahlung: 150 € in 3 Werktagen |
Welche E-Fahrzeuge können die THG-Quote verkaufen?
Anbieter haben sich am Anfang ausschließlich auf die THG-Quote von E-Autos der Klasse M1 konzentriert. Dabei gibt aber mehrere Fahrzeugklassen, die die CO2-Einsparungen Jahr für Jahr verkaufen können. Das Umweltbundesamt unterscheidet in E-PKWs der Klasse M1, E-Nutzfahrzeugen der Klasse N1 und E-Bussen der Klasse M3. Alle anderen Fahrzeuge, die keiner dieser Klassen eindeutig zugeordnet werden können, also auch E-Roller der Klassen L1e und L1e-A, werden der Fahrzeugklasse M1 zugezählt, wodurch sie genauso hohe THG-Einnahmen erzielen können.
Voraussetzungen für die E-Roller THG-Quote
Unkomplizierter ist es, wenn der E-Roller oder das S-Pedelec schneller als 45 km/h fährt. Denn der Elektroroller braucht ein offizielles Kennzeichen und ein Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1). Wichtig ist, dass in dem Fahrzeugschein unter Antrieb „Elektro“ vermerkt ist.
Voraussetzungen im Überblick:
- Offizielles Kennzeichen
- Fahrzeugschein mit dem Vermerk „Elektro“ unter Antrieb
Doch es gibt auch Möglichkeiten für Kleinkrafträder bis 45km/h, die THG-Quoten zu beantragen und von der THG-Prämie für E-Roller zu profitieren. Wie schon erwähnt ist die Voraussetzung, dass das Elektrofahrzeug über einen Fahrzeugschein mit dem Vermerk „Elektro“ unter Antriebsart verfügt, um ein THG-Zertifikat erstellen zu können. Da S-Pedelecs oder E-Roller, die unter 45km/h fahren, nur ein Versicherungskennzeichen benötigen, gibt es keinen Fahrzeugschein.
Die Lösung dieses Problems ist die freiwillige Zulassung des Elektrorollers oder S-Pedelecs. Kleinkrafträder bis 50km/h können freiwillig zugelassen werden. Man braucht lediglich den Personalausweis, eine elektronische Versicherungsbestätigung (eVB-Nummer), die man von der Versicherung erhält und eine Betriebserlaubnis für das Fahrzeug. Eine Betriebserlaubnis erhält man grundsätzlich von dem Hersteller oder dem TÜV. Alles, was man dafür benötigt, ist der Kaufvertrag oder ein Gutachten.
THG-Quote E-Kleinkraftrad: Das brauchst du für die freiwillige Zulassung
- Personalausweis
- Elektronische Versicherungsbestätigung (EVB-Nummer)
- Betriebserlaubnis (Kaufvertrag, Gutachten)
Lohnt sich die freiwillige Zulassung für den Verkauf der E-Roller THG-Quote?
Die Kosten, welche für die freiwillige Zulassung des Kleinkraftrads anfallen, liegen bei ca. 150 Euro. Inbegriffen sind die Kosten für den Zulassungsvorgang, die Kosten für das Kennzeichen sowie die Kosten für die Versicherung.
Momentan kann man mit einer THG-Prämie in Höhe von 300 bis 400 Euro rechnen. Mit Abzug der Kosten, die für die Zulassung anfallen, bleiben immer noch 150 bis 250 Euro übrig.
Wie man sieht, lohnt sich die Beschaffung des freiwilligen Kennzeichens. Erst recht lohnt sich die Beantragung der THG-Prämie, wenn man ein zulassungspflichtiges elektrisches Zweirad fährt.
Teilweise lassen sich sogar die Anschaffungskosten durch die E-Roller THG-Quote wieder einholen. Geht man bis zum Jahr 2030 von einer durchschnittlichen E-Roller THG-Prämie von mindestens 300 Euro aus, können 2400 Euro gesammelt werden, die den Kaufpreis eines E-Rollers wieder reinholen.
THG-Quote E-Roller: Vorteile einer freiwilligen Zulassung
Doch nicht nur für die E-Roller THG-Quote lohnt sich eine freiwillige Anmeldung. Ein weiterer Vorteil: Man muss das Kennzeichen nicht mehr jedes Jahr wechseln. Man kann sich für sein Wunschkennzeichen entscheiden und hat keinen Aufwand mehr. Zusätzlich wird die Versicherungsrate bei Schadensfreiheit von Jahr zu Jahr günstiger, sodass nur geringe Kosten anfallen. Auf Dauer betrachtet ist die Versicherung sogar günstiger als die herkömmliche Moped-Versicherung.
Ist die freiwillige Zulassung für die E-Roller THG-Quote kompliziert?
Viele Rollerbesitzer berichten über Probleme bei der Zulassungsstelle. Vermehrt handelt es sich dabei um kleinen Zulassungsstellen, da diese oft nicht mit dem Ablauf vertraut sind. Wenn man aber gut vorbereitet kommt und sich Zeit nimmt, sollte alles ohne große Probleme klappen.
Wichtig ist, alle Unterlagen dabei zu haben, die man für die freiwillige Zulassung braucht. Bestenfalls hat man jemanden im Bekanntenkreis, der ein Elektrofahrzeug der gleichen Fahrzeugklasse mit Kennzeichen besitzt. Diese kann die Zulassungsstelle als Musteranmeldung verwenden, sollte der Prozess ihnen nicht geläufig sein.
Wie macht man die THG-Quote des E-Rollers zu Geld?
Der Verkauf der Treibhausgasminderungsquote ist unkompliziert und einfach. Regelrecht sechs Schritte stehen zwischen dir und der Auszahlung der THG-Prämie für dein E-Kleinkraftrad.
- Zunächst muss man ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug wie ein E-Roller fahren, um CO2-Emissionen einzusparen.
- Da man die Prämie nicht selbstständig beim Umweltbundesamt beantragen kann, meldet man sich bei einem THG-Anbieter an und übermittelt ihm den Fahrzeugschein. Der THG-Anbieter prüft die eingegangen Fahrzeugscheine und reicht sie beim Umweltbundesamt ein.
- Das Umweltbundesamt prüft die Fahrzeugscheine und stellt die THG-Zertifikate aus, die man letztendlich verkaufen kann.
- Nach der Zertifizierung werden die Einsparungen gebündelt, da nur in hohe Mengen gehandelt werden.
- Nach der Bündelung folgt die Vermarktung. Die THG-Anbieter verkaufen die THG-Quoten an CO2-emittierende Unternehmen wie Mineralölkonzerne.
- Ist die Treibhausgasminderungsquote verkauft, wird die Prämie an den Kunden ausgezahlt.
E-Zweirad THG-Quote an THG-Anbieter abgeben: So geht’s
Zunächst sucht man sich einen THG-Anbieter aus und registriert sich auf der Plattform. Für die Anmeldung werden Daten wie Vor- und Nachname und die E-Mail-Adresse benötigt, um den Kunden zu kontaktieren. Darüber hinaus benötigt man die Bankverbindung, damit die THG-Prämie reibungslos ohne lange Wartezeiten ausgezahlt werden kann. Der aber wohl wichtigste Teil ist die Zulassungsbescheinigung des E-Kleinkraftrads. Sowohl Vorder- als auch Rückseite vom Fahrzeugschein müssen abfotografiert und eingescannt werden. Wichtig dabei ist die Qualität, da alles gut lesbar sein soll.
THG-Prämie für E-Roller: Wie hoch ist die Auszahlung?
Die Auszahlung der THG-Prämie für Elektroroller unterscheidet sich bei den meisten THG-Anbietern nicht von der THG-Prämie für E-Autos. Momentan liegt die Höhe der THG-Prämie bei etwa 300 bis 400 Euro. Auch hier gibt es die Möglichkeit aus einer festen Auszahlung, die meist bei 250 bis 300 Euro liegt oder einen flexiblen Erlös zu wählen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema THG-Quote für E-Roller
Gibt es eine Prämie für Elektroroller?
Ja, auch E-Roller besitzen eine THG-Quote, die man mithilfe eines THG-Anbieters verkaufen kann. Dabei gibt es kaum Unterschiede zum THG-Quotenhandel von E-Autos. Man lädt den Fahrzeugschein des E-Rollers einfach und schnell auf einer THG-Plattform hoch und erfreut sich am Gewinn.
Welche Unterlagen werden gebraucht, um die THG-Quote für den E-Roller zu beantragen?
Damit die CO2-Einsparung von einem E-Roller von einem THG-Anbieter verkauft werden kann, wird der Fahrzeugschein benötigt. Sowohl die Vorderseite als auch Rückseite des Fahrzeugscheines bzw. der Zulassungsbescheinigung Teil 1 sollte eingescannt oder mit dem Smartphone abfotografiert werden. Wichtig ist, dass das Dokument gut lesbar und unter Antrieb „Elektro“ verzeichnet ist.
Wie hoch ist die THG-Prämie für E-Kleinkrafträder?
Die Höhe der THG-Prämie für Elektroautos und Elektrorollern unterscheidet sich bei den meisten Fahrzeugen nicht. Momentan kann man deshalb mit einer THG-Prämie von etwa 300 bis 400 Euro rechnen. Auch die Steueroptimierung auf 255 Euro der THG-Prämie für E-Roller ist möglich.
Wann wird die Treibhausgasminderungsprämie an den E-Roller-Besitzer ausgezahlt?
Bei der Auszahlungsdauer der THG-Quote für E-Roller herrschen die gleichen Konditionen wie bei der Auszahlung der THG-Prämie für E-Autos. Mit den momentanen Verzögerungen, die durch das hohe Aufkommen an Aufträgen entstehen, kann man deshalb mit etwa 8 bis 12 Wochen rechnen bis die Prämie auf das Konto überwiesen wird. Es gibt aber auch THG-Anbieter, welche die Prämie innerhalb weniger Stunden oder Tage auszahlen. In dem Anbieter Vergleich für E-Roller sieht man die Auszahlungsdauer verschiedener Anbieter auf einen Blick und kann diese kinderleicht miteinander vergleichen.
Können auch E-Roller, die nur bis zu 45 km/h fahren können die THG-Prämie beantragen?
Ja, vorausgesetzt, der E-Roller verfügt über eine freiwillige Zulassung. Mit einer freiwilligen Zulassung erhält das Kleinkraftrad ein offizielles Kennzeichen und somit auch einen Fahrzeugschein. Der Fahrzeugschein kann dann dazu verwendet werden, die THG-Quote für den E-Roller zu beantragen.