Der ADAC, der größte Verkehrsklub Europas, hat schon mehr als 120.000 THG-Quoten erfolgreich vermarktet und über 14 Millionen Euro ausgezahlt. Aber ist das Angebot gut? Wie die Konditionen der ADAC THG-Prämie sind und ob wir den Verkauf durch den ADAC empfehlen können, erfährst du hier.
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Treibhausgasminderungsquote: Was ist das?
THG-Quote ist die Abkürzung für das Wort Treibhausgasminderungsquote. Sie wurde als Klimaschutzinstrument eingeführt, um CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu verringern.
Mineralölkonzerne werden dazu verpflichtet, jährlich einen größeren Teil schädlicher Emissionen zu sparen. Kann das Unternehmen die Quote nicht selber erfüllen, müssen Strafzahlungen bezahlt oder Einsparungen von Dritten zur Kompensation gekauft werden. Hierbei handelt es sich um die CO2-Einsparungen von Elektrofahrzeugen. Jeder Fahrer eines reinen Elektrofahrzeugs kann die Quote verkaufen und von seiner umweltschonenderen Fahrweise profitieren.
Vermarktet wird die THG-Quote von Anbietern, die sich auf die Zertifizierung, Bündelung und Vermarktung spezialisiert haben. Aber auch etablierte Unternehmen und Organisationen in der Energie- und Automobilbranche bieten die Vermarktung der THG-Quote an. Eines dieser großen Unternehmen ist der ADAC. Weitere Anbieter sind in unserem THG-Quote Vergleich gelistet.
THG-Quote mit ADAC verkaufen: Konditionen im Überblick
Beim ADAC bekommt man für das Jahr 2023 300 Euro als THG-Prämie ausgezahlt. Mit einer ADAC-Mitgliedschaft bekommt man zusätzliche 20 Euro als Mitgliedsvorteil. Diesen kann man wahlweise mit der Prämie ausgezahlt oder als Gutschrift für die ADAC e-Charge Ladekarte bekommen. Als Nachweis für die Mitgliedschaft gilt die Mitgliedsnummer. Diese sollte man bei der Anmeldung bereithalten.
Auf der Seite wird mit einer schnellen Vermarktung geworben. Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass das Geld 14 Tage nach der Bescheinigung vom Umweltbundesamt ausgezahlt wird. Mit der momentanen Bearbeitungszeit vom Umweltbundesamt von etwa 8 bis 12 Wochen macht das eine Auszahlungsdauer von 10 bis 14 Wochen.
Muss man für die Beantragung ein Mitglied sein?
Nein, für die Vermarktung der THG-Quote muss man kein ADAC-Mitglied sein. Mit einer Mitgliedschaft bekommt man lediglich eine höhere Prämie. Allerdings ist die höhere Prämie nicht die einzige Möglichkeit, warum sich eine Mitgliedschaft lohnen würde.
In der Mitgliedschaft sind inbegriffen eine Unfall- und Pannenhilfe, Fahrzeugbergung, technische Beratung und eine juristische Erstberatung. Je nach Modell bekommt man die Hilfeleistungen deutschlandweit, europaweit oder weltweit.
Überblick über die Mitgliedschaften:
- ADAC Premium-Mitgliedschaft
- ADAC Plus-Mitgliedschaft
- ADAC-Mitgliedschaft
Können wir die ADAC THG-Prämie empfehlen?
In unserem THG-Quote Vergleich haben wir den ADAC nicht aufgeführt. Das hat mehrere Gründe. Wir finden es wichtig, in unserem Vergleich hauptsächlich Anbieter aufzunehmen, die sich ausschließlich auf die THG-Quoten Vermarktung spezialisiert haben. Dabei lassen wir so große Unternehmen wie den ADAC außen vor. Grundsätzlich gilt für alle großen Energiekonzerne, Versicherungen und Ladekarten-Anbieter: Als Kunde wird man im Falle einer THG-Quote informiert. So kommst du auch ohne uns an diese Angebote.
Unserer Einschätzung nach vermarktet der ADAC die THG-Quote nicht in vollem Umfang selbst, sondern arbeitet hier mit dem THG-Anbieter Carbonify zusammen. Zum einen wird der ADAC als Partner auf der Webseite von Carbonify aufgeführt und zum anderen deuten die „Datenschutzinformation für das THG-Portal des ADAC“ daraufhin, dass Carbonify als Antragsverarbeiter für den „Betrieb des THG-Portals, für die Antragsstellung beim Umweltbundesamt und Einholung der Bescheinigung sowie die Hotline“ zuständig ist. So eine Struktur kann eine niedrigere Auszahlung zur Folge haben, da sowohl die durch die Vermarktung entstehenden Kosten des ADAC als auch des Partners durch die THG-Einnahmen gedeckt werden müssen.
Sollte man aber ohnehin schon eine Mitgliedschaft haben, erscheint eine feste Prämie von 320 Euro als ein guter Deal, auch wenn man mit dem Flex-Erlös bei anderen Anbietern mit gleicher Wartezeit höhere Prämien erreichen kann.
ADAC THG-Quote Erfahrungen
- Durch den Finanztest von Stiftung Warentest hat der ADAC bei der Vermarktung der THG-Quote den Status „verbraucherfreundlich“ bekommen. [Stand: 09/2022]
In dem Test wurden 36 THG-Anbieter miteinander verglichen. Nur 14 konnten den Anforderungen standhalten. Der ADAC war einer davon. Für den Vergleich hat man sich Aspekte wie Erstvertragslaufzeit, Vertragsverlängerungen, Risikobegrenzung, Prämienhöhe, Auszahlungszeitpunkt und die AGBs genauer angeguckt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu ADAC THG-Quote
Können auch Fahrzeuge anderer Klassen die THG-Quote beantragen?
Die Prämie kann nicht nur für Elektroautos beantragt werden. Auch die Fahrzeugklassen L1e, L2e (E-Kleinkrafträder), N1 (E-Leichtnutzfahrzeuge) und M3 (E-Busse) können ihre THG-Einsparungen verkaufen. Da es sich bei den letzten beiden Klassen um größere Fahrzeuge handelt, sind die Emissionseinsparungen ebenfalls größer und THG-Prämien höher. Für E-Roller und E-Motorräder bekommt man wie für das E-Auto 300 Euro, für E-Leichtnutzfahrzeuge bekommt man 450 Euro und für E-Busse 11.000 Euro.
Können mehrere Fahrzeuge für die ADAC THG-Prämie angemeldet werden?
Ja, beim ADAC können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig für die THG-Quote angemeldet werden. Beachte: Nur wenn man als Halter des Fahrzeugs eingetragen ist, kann man die THG-Prämie über ADAC beantragen.