Mit der THG-Quote erhalten Halter von elektrischen Fahrzeugen jährliche Prämien von bis zu 420 Euro. Jedoch ist der Besitz eines E-Fahrzeugs nicht die einzige Möglichkeit, die THG-Prämie zu bekommen. Auch Besitzer von Ladepunkten wie Ladesäulen und Wallboxen können profitieren. Alles über die Wallbox THG-Quote, erfährt man in diesem Artikel.
Inhalt
Wallbox THG-Quote: Anbieter im Vergleich
THG-Anbieter | Prämie | Prämie | Auszahlungsdauer | Info |
---|---|---|---|---|
Geld für eAuto | 200 € | 0,10 €/kWh | 6 - 12 Wochen | Anmeldung der Ladestation bei der Bundesnetzagentur wird übernommen |
Elektrovorteil | 280 € | 0,14 €/kWh | 8 Wochen | |
Quotlix | k.A. | k.A. | k.A. | Abrechnung nach kWh |
CO2.auto | 220 € | 0,11 €/kWh | 14 Wochen |
Info: Die Höhe der THG-Prämie in unserem Vergleich wird mit einem Schätzwert errechnet. Dieser wird auch von dem BMUV eingesetzt und beträgt eine geladene Strommenge von etwa 2000 kWh/ Jahr pro Fahrzeug. Die ausgezahlte THG-Prämie ist von der tatsächlich geladenen Strommenge abhängig.
Informationen zur THG-Quote
Der Begriff THG-Quote steht für Treibhausgasminderungsquote. Jeder E-Autofahrer und Ladepunktbesitzer kann die THG-Quote seit dem Jahr 2022 erstmals verkaufen und von dem Erlös profitieren. Eingeführt wurde sie als Klimaschutzinstrument im Sommer 2021, um die RED II Richtlinie zu unterstützen und schädliche Emissionen im Verkehrssektor zu verringern.
Klimaschädliche Unternehmen wie Mineralölkonzerne werden dazu verpflichtet, Jahr für Jahr eine größere Menge schädlicher Emissionen einzusparen. Erreicht das quotenverpflichtete Unternehmen das Ziel nicht und kann die Emission nicht einsparen, muss man THG-Quoten von Dritten erwerben, um Strafzahlungen zu umgehen.
Bei diesen Dritten handelt es sich beispielsweise um die THG-Quoten von Ladepunktbesitzern und Haltern von E-Autos. Allerdings braucht man für die Zertifizierung, Bündelung und Vermarktung der E-Auto THG-Quote und Wallbox THG-Quote Vermittlungsplattformen, den sogenannten THG-Anbietern. THG-Anbieter übernehmen einen Großteil der Arbeit, als Kunde muss man sich lediglich auf so einer Plattform registrieren.
Wallbox THG-Quote: Können private Wallboxen auch profitieren?
Mit der THG-Quote können Besitzer von Ladepunkten wie Wallboxen profitieren. Das gilt allerdings nur für Ladesäulen, die öffentlich zugänglich sind, bei der Bundesnetzagentur eingetragen wurden und über eine standardisierte Datenschnittstelle verfügen. Viele THG-Anbieter berichten über eine rechtliche Grauzone, durch die auch private Nutzer ihre Wallbox bei der Bundesnetzagentur öffentlich melden können. Der THG-Anbieter Geld-für-eAuto bietet sogar an den Beantragungsprozess zu übernehmen, sodass man keine Zeit für Behördengänge verschwenden muss.
Allerdings äußert sich die Bundesnetzagentur eher negativ zur „missbräuchlichen Doppelanrechnung“. Die doppelte Bescheinigung der entnommenen Strommengen ist nicht im Sinne des Instruments der THG-Quote. Da so auch Fahrzeuge profitieren können, die nicht rein elektrisch betrieben werden. Ob die private Wallbox öffentlich gemeldet werden kann, ist deshalb fraglich.
Sogar mehr als das. Die Bundesnetzagentur hat erklärt, dass Ladepunkte in Carports, Garagen, Garageneinfahrten oder auf sonstigen privaten Parkflächen grundsätzlich keine öffentlich zugänglichen Ladepunkte sein können. Das macht die Wallbox THG-Quote für Privatkunden sogar noch unwahrscheinlicher.
Was ist die THG-Quote für Ladepunkte?
Die THG-Quote belohnt auch den Betrieb von öffentlichen Ladepunkten. Öffentliche Ladepunkte tragen zu einer gut ausgebauten öffentlichen Ladeinfrastruktur bei und fördern den Umstieg auf die Elektromobilität, was eine hohe Reduzierung von Treibhausgasen bedeutet. Jedoch können nur die Ladepunktbetreiber von der THG-Quote profitieren, die eine öffentliche Ladestation bei der Bundesnetzagentur angemeldet haben.
Wallbox THG-Quote: Wie viel Geld bekommt man für eine Ladesäule?
Bei der THG-Quote für Ladepunkte handelt es sich um ein anderes System als bei der THG-Quote für E-Fahrzeuge. Denn hier kommt es auf die, über den Ladestrom eingesparten, Co2-Emissionen an. Hierbei geht man von keinem Pauschalwert aus, sondern berechnet den tatsächlich genutzten Strom. Bezahlt wird pro kWh. Grundsätzlich kann man von einem Preis von 15 bis 20 Cent pro Kilowattstunde ausgehen.
Geht man von einer durchschnittlichen Ladeleistung von mindestens 2000 kWh im Jahr aus, kann man eine Wallbox THG-Prämie von mindestens 200 Euro erwarten.
Warum gibt es keine THG-Quote für private Wallboxen?
Streng genommen bekommt man für private Wallboxen schon die THG-Prämie ausgezahlt. Doch anstatt die Höhe der Prämie mit dem tatsächlichen Verbrauch zu berechnen, wird ein Schätzwert herangezogen. Jedoch wird hierbei nicht darauf geachtet, ob man auch wirklich eine Wallbox besitzt. Lediglich der Besitz eines E-Fahrzeugs reicht als Beweis aus. Zudem tragen private Wallboxen nichts zur öffentlichen Infrastruktur bei, weshalb man für sie keine zusätzliche THG-Auszahlung bekommt.
Wie kann ich meine Wallbox THG-Quote verkaufen?
Es gibt eine Vielzahl an THG-Anbietern, die auch Wallbox THG-Quote verkaufen. Die ausgezahlte Summe der Wallbox THG-Quote liegt zwischen 200 und 360 Euro und ist vom Verbrauch der Ladesäule abhängig. In nur sechs Schritten kann man sich die Wallbox THG-Quote sichern.
- Anmeldung bei der Bundesnetzagentur: Der erste Schritt ist die Anmeldung der Wallbox bei der Bundesnetzagentur. Dieser ist unumgänglich, da nur so die Wallbox THG-Quote beantragt werden kann. Es gibt aber auch THG-Anbieter wie Geld-für-eAuto, die diesen Schritt übernehmen.
- Daten übertragen: Daraufhin müssen die Daten der Wallbox an die Vermittlungsplattform bzw. den THG-Anbieter übertragen werden. Dazu gehören Angaben zum Betreiber, dem Standort und der Betreibernummer der Bundesnetzagentur.
- Zertifizierung: Sind alle Daten korrekt und vollständig, reicht der THG-Anbieter die Strommengen zur Zertifizierung beim Umweltbundesamt ein.
- Bündelung: Nach der Zertifizierung folgt die Bündelung der einzelnen THG-Quoten, da quotenverpflichtete Unternehmen nur große Mengen abnehmen.
- Vermarktung: Sind die THG-Mengen gebündelt, werden die Zertifikate vermarktet, um Erlöse zu generieren.
- Auszahlung: Der Kunde erhält seine THG-Prämie innerhalb weniger Wochen nach der Vermarktung.
Wallbox THG-Quote: Wann ist eine Wallbox öffentlich zugänglich?
Was die öffentliche Zugänglichkeit einer Wallbox angeht, hat die Bundesnetzagentur klare Vorstellungen. Grundsätzlich sind Carports, Garagen, Garageneinfahrten oder sonstige Parkfläche von Privatpersonen keine öffentlich zugänglichen Ladepunkte. Der öffentliche Ladepunkt muss tatsächlich befahrbar und zeitlich ausreichend verfügbar sein. Die Öffnung der privaten Wallbox für wenige Minuten am Tag erfüllt den Sinn und Zweck eines öffentlichen Ladepunktes nicht. Allerdings gibt es keine zeitlichen Vorgaben.
Folgende Orte sind öffentlich zugänglich und können von einem unbestimmten oder bestimmten Personenkreis befahren werden:
- Supermarkt Parkplätze
- Parkplätze am Straßenrand
- Tiefgaragen Stellplätze
- Firmenparkplätze
- Parkplätze von Ferienanlagen und Hotels
Voraussetzungen für öffentlich zugängliche Ladepunkte
- Ein öffentlicher Ladepunkt muss öffentlich zugänglich bzw. befahrbar sein.
- Über eine standardisierte Datenschnittstelle verfügen, die dynamische Daten wie Belegungszustand usw. erfassen kann.
- Über Bezahlmöglichkeiten für das punktuelle Laden verfügen. (Ist nicht notwendig, wenn man das punktuelle Laden kostenlos anbietet)
THG-Quote für Ladesäulen: Welche Unterlagen und Daten braucht man für die Anmeldung?
Wir haben uns den Anmeldeprozess der THG-Quote für die Ladesäule bei einigen Anbietern genauer angeguckt und können eine kleine Übersicht geben, welche Unterlagen und Daten für die Anmeldung benötigt werden. Grundsätzlich kann der Anmeldeprozess in zwei Teile gegliedert werden. Diese können bei unterschiedlichen THG-Anbietern an verschiedenen Stellen kommen, sind aber eigentlich identisch.
Zunächst werden persönliche Daten abgefragt, dazu gehören nicht nur der Name und die E-Mail-Adresse, sondern auch Angaben zum Unternehmen sowie der Umsatzsteuer-ID. Daraufhin folgen die Angaben zur Bankverbindung, je nach THG-Anbieter können die aber auch am Ende folgen oder nachgereicht werden.
Im zweiten Teil geht es darum, Angaben zur Ladestation zu machen. Hinterlegt werden müssen die Leistung in MWh, die Ladesäulen-Nummer (EVSE ID/ Electric Vehicle Supply Equipment ID) und der Standort bzw. Adresse der Ladestation. Zusätzlich müssen ein Abrechnungszeitraum und die dazugehörigen Stromabrechnungen hinterlegt werden. Nur so kann der genaue Verbrauch der Ladesäule ermittelt und abgerechnet werden. Wichtig ist auch das Schreiben der Bundesnetzagentur, was bestätig, dass die Ladesäule registriert wurde.
Hier kann es aber auch zu einem Unterschied kommen: Der THG-Anbieter Geld-für-eAuto bietet an, den Anmeldeprozess bei der Bundesnetzagentur für die Wallbox zu übernehmen. Dann werden genauere Daten zum Ladepunkt benötigt. Dazu gehören unter anderem die Marke, das genaue Modell, die Leistung und Angaben zur Anschlussart.
Können KfW-geförderte Wallboxen, die Wallbox THG-Quote beantragen?
Das kommt ganz darauf an, wie lange man die Wallbox schon besitzt. Grundsätzlich kann man Wallboxen, die durch die KfW gefördert werden, für 1 Jahr nicht öffentlich melden. Da es sich dabei um eine Förderung für private Haushalte handelt. Erst ein Jahr nach der Inbetriebnahme kann die Wallbox für einen anderen Zweck genutzt werden.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Wallbox THG-Quote
Wie funktioniert die Wallbox THG-Quote?
Sie funktioniert so ähnlich wie die THG-Quote für E-Fahrzeuge. Man registriert sich dafür zunächst auch bei einem THG-Anbieter. Allerdings hängt die Höhe der THG-Prämie von dem tatsächlich abgegeben Ladestrom ab. Dieser wird nach Kilowattstunde abgerechnet. Anstelle des Fahrzeugscheins wird aber die Betreibernummer der Wallbox benötigt. Diese erhält man bei der Bundesnetzagentur, wenn man den Ladepunkt öffentlich anmeldet.
Wann ist eine Wallbox öffentlich zugänglich?
Ein Ladepunkt wie eine Wallbox ist öffentlich zugänglich, wenn der Parkplatz für jeden möglichen Nutzer befahrbar ist. Ob das nur für einen bestimmten, aber angemessenen Zeitraum oder nach Absprache mit dem Ladepunktbesitzer möglich ist, ist einem selbst überlassen.
Werden die meine Daten veröffentlicht?
Nein, nur weil man einen öffentlichen Ladepunkt angemeldet hat, werden Daten wie Name und Adresse nicht veröffentlich. Es sei denn, man gibt das bei der Bundesnetzagentur an. Eine Veröffentlichung der Daten passiert nur mit einer Einwilligung. Im Anmeldeformular unter dem Punkt „Allgemeine Angaben“ kann man der Veröffentlichung widersprechen.
Muss man nachweisen können, wie viel Ladestrom abgegeben wurde?
Nicht direkt. Bei der Beantragung der Wallbox THG-Quote muss man den tatsächlichen Verbrauch angeben. Allerdings wird dieser nicht bei jedem überprüft. Das Umweltbundesamt kann aber stichprobenweise Prüfungen durchführen, weshalb man grundsätzlich schon die abgegebene Ladestrommenge nachweisen können muss.
Kann man eine THG-Prämie für eine private Wallbox erhalten?
Nein, für private Wallboxen gibt es keine THG-Prämie. Denn E-Fahrzeugbesitzer werden schon mit der E-Fahrzeug THG-Quote belohnt. Es gibt aber die Möglichkeit, die private Wallbox bei der Bundesnetzagentur öffentlich zu melden. Allerdings muss die Wallbox dann die Ladesäulenverordnung erfüllen.