Hier sind 10 Mythen, die ein normaler E-Bike-Fahrer immer wieder zu hören bekommt. Wir lüften die Geheimnisse der generellen Vorurteile gegenüber E-Bikes und des E-Bike-Fahrens.
Bevor wir ins Detail einsteigen, möchten wir noch eine Sache klarstellen: Uns ist selbstverständlich bewusst, dass die Fahrzeuge, die der Volksmund oftmals als E-Bikes bezeichnet, eigentlich Pedelecs sind. Dennoch haben wir uns für die umgangssprachliche Formulierung E-Bikes entschieden, weil dies für die meisten Leser vermutlich etwas greifbarer ist.

Mythos 1: E-Bikes machen faul
Das Konzept des E-Bikes ist nicht, dem E-Biker das Fahren selbst abzunehmen, sondern es zu erleichtern. Üblicherweise unterstützen E-Bikes ein 50/50-Verhältnis, d.h. die nötige Pedal-Kraft wird halbiert. Das hat aber meistens den Effekt, dass Sportler zu einer längeren oder auch aufwändigeren Strecken tendieren als mit dem herkömmlichen Bike. Außerdem gibt ein E-Bike oft einen Anreiz, kurze Strecken vielleicht nicht mit dem Auto zu fahren, sondern dann per Rad.

Mythos 2: E-Bike fahren ist schummeln
Auch wenn die Aussage von jedem anders interpretiert werden kann, ist der generelle Eindruck: NEIN. Ein E-Bike kann schon beim Kauf ein großer Motivationsgrund sein, besonders bei Menschen, die mit dem Radfahren (wieder-) anfangen wollen. Selbst als Hobby-Rennradfahrer kann es sein, dass man für den Weg zur Arbeit doch lieber ein E-Bike möchte, um nicht verschwitzt dort anzukommen. Wenn man diesem Glauben folgen würde, wäre die nächste Folge der Analogie: Fahrradfahren ist schummeln gegenüber Fußgängern, was genauso wenig Aussagekraft besitzt wie in diesem Fall.

Mythos 3: Angst vor einem leeren Akku
Man sollte generell keine Angst vor einem leeren Akku haben, denn selbst wenn dieser einmal ausfallen oder auf 0 % fallen sollte, kann man das E-Bike immer noch wie ein normales Fahrrad handhaben. Nachteil: durch das höhere Gewicht, verglichen mit normalen Fahrrädern, hat man hier einen bemerkbaren Mehraufwand beim Treten, besonders bei Steigungen.
Gängige E-Bikes unterstützen meist eine Reichweite von 100 bis 150 km und lassenden Akkustand kontinuierlich ablesen. Je nach Hersteller gibt es zudem auch verschiedene „Spar-Modis“, bei denen man im Zweifel auf der Tour selbst noch einen Puffer verschaffen kann. Planung ist aber das beste Werkzeug, um nie auf den Vorteil der E-Bikes verzichten zu müssen.

Mythos 4: Es geht nur um Reichweite
Hersteller würden diesem Argument vielleicht zustimmen, allerdings gibt es mehrere Faktoren, die man selbst berücksichtigen sollte. Besonders die extremen E-Mountainbiker schätzen es mehr, wenn man statt einem größerem, schwererem Akku lieber das Gewicht reduziert und auf Wendigkeit setzt.
Außerdem sind auch die Reifen und die Fahrradgeometrie zudem entscheidend, wie sich ein Fahrrad verhält, besonders im Terrain.

Mythos 5: Mehr Leistung ist immer besser
Nicht unbedingt! Klar ist, mit mehr Leistung kann man schwierigeres Terrain befahren und je nach Hersteller auch andere Unterstützung beim Fahren erwarten. Nur geht Leistung immer mit Akkulaufzeit einher. Je mehr Power, desto größer und schwerer muss der Akku sein, oder man muss Abstriche in der Reichweite machen. Für Langstreckenradler gilt hier also eher eine konservative Herangehensweise!

Mythos 6: E-Bikes sind NICHT sicher
Doch, sind sie! Laut den Statistiken in den Niederlanden, wo E-Bikes deutlich etablierter sind, kann man anhand der Unfallquoten keinen Unterschied zu normalen Fahrrädern erkennen. Und sonst sind E-Bike von der Funktionsweise sehr intuitiv und begrenzen (i.d.R) das unterstützte Treten auf 25 Km/h (EU Richtlinie).
Zudem sind E-Bikes, wider der Erwartungen einiger, Regen und Wetterfest. Das macht es möglich, das Bike auch mit Wasser zu säubern. Vorsicht sei jedoch mit zu hohem Wasserdruck geboten, denn der Stromanschluss und der Akku selbst gelten hier die „Schwachstelle“ und sind am anfälligsten dafür, unter zu hohem Druck kaputtzugehen.

Mythos 7: E-Bikes belasten die Umwelt
Hier kommt es auf die Sichtweise an. Aus Sicht des Herstellungsprozesses des Akkus und elektrischen Komponenten, ist die Umweltbelastung vergleichbar mit anderen Akkuträgern, z.B. Smartphones. Allerdings, wenn man von der Sicht eines PKW-Umsteigers ausgeht, gibt es hier sogar viele Umweltvorteile. Das E-Bike an sich gilt als „0-Emission“ Fahrzeug. Wenn man hier wieder auf die Statistiken guckt, haben über 27 % der Berufstätigen einen Arbeitsweg von unter 5 km und gerade für diese Gruppe würde ein Umstieg auf ein E-Bike nicht nur umwelttechnisch Sinn machen, sondern würde auch Unmengen an Kraftstoff sparen.

Mythos 8: E-Bikes haben sehr hohen Wartungsbedarf
Falsch! E-Bikes sind von der Reinigung und Instandhaltung gleich auf mit normalen Fahrrädern. Das Hauptproblem bleibt nach wie vor der platte Reifen! Der Motor im E-Bike gilt als selbsterhaltend und muss selten gewartet werden, allerdings kommt man um diesen Mehraufwand dann doch nicht herum! Zudem ist es einfach so, dass vor allem, die älteren E-Bike Fahrer, doch deutlich häufiger das E-Bike wählen, als es beim Fahrrad der Fall war. Dadurch entsteht natürlich auch ein höherer Verschleiß, der auch zu kürzeren Wartungsintervallen führt. Dies vermittelt den Eindruck eines höheren Wartungsbedarfs.
Allerdings ist es auch so, dass aufgrund des höheren Eigengewichts, beispielsweise eine höhere Belastung bei den Bremsen entsteht. Dementsprechend müssen, vor allem die Bremsbeläge, im Vergleich zum normalen Fahrrad öfter getauscht werden. Dies wirkt sich vor allem dann aus, wenn auch der Fahrer oder die Fahrerin ein etwas höheres Gewicht hat.

Mythos 9: E-Bikes sind kompliziert
Im Gegenteil, sie sind sehr intuitiv! E-Bikes verfolgen den Gedanken, dass man für seine eigenen Anstrengungen die doppelte Leistung bekommt und somit steckt immer die Eigeninitiative dahinter, wie schnell man fährt.
Die meisten E-Bike-Hersteller bieten auch eine passende APP für ihre Geräte an, mit denen man Einsicht in die verschiedenen Modi und Einstellungen bekommt. Generell aber, sind E-Bikes wie normale Fahrräder, nur schwerer, mit mehr Features und leichterem Fahren.

Mythos 10: E-Bikes sind wie Motorräder
Da das Grundsystem eines E-Bikes, oder noch konkreter gesagt: eines Pedelecs, sich darauf stützt, dass man selbst treten muss, sorgt es für ein komplett anderes Fahrgefühl als mit einem Motorrad oder einem Roller. Deshalb NEIN. Selbst ältere Roller, bei denen man treten musste, sind nicht vergleichbar, da es bei E-Bikes keinerlei „Gas“ gibt, welches man bedienen muss.
Fazit
Bekanntlich steckt hinter jedem Mythos auch ein bisschen Wahrheit. In Fall von E-Bikes ist es aber, wie wir hoffentlich aufzeigen konnten so, dass die Vorteile in nahezu allen Punkten überwiegen. Und eines ist sicher. Der Fahrspaß macht jegliche Kritikpunkte am E-Bike schnell wieder wett.