Beim Laden des Elektroautos hat man bei den Ladekosten und Tarifen die Qual der Wahl. Hier kann man zwischen Tarifen der jeweiligen Ladesäulenbetreiber oder übergreifenden Roaming-Providern (umgangssprachlich Ladekarten) wählen. Wir haben einen Ladeanbieter Vergleich und alle wichtigen Informationen zu Ladetarifen für euch in diesem Artikel zusammengefasst.
Inhalt
Welche Arten von Ladekarten gibt es und wie viele braucht man?
Bei Ladekarten unterscheidet man zwischen zwei Arten. Zum einen gibt es Ladekarten der örtlichen Stromversorger (z.B. EnBW) und zum anderen gibt es reine Roaming Anbieter (z.B. New Motion). Mit den Ladekarten der Roaming Anbieter ist das Laden an Stationen der örtlichen Anbieter in der Regel auch möglich. Ebenso haben Anbieter wie beispielsweise EnBW auch Verträge mit anderen Ladesäulenbetreiber und treten dadurch selbst als Roaming-Partner auf.
Ungefähr 90% der örtlich verfügbaren Ladesäulen kann man durch eine Kombination aus Ladekarte eines Roaming Anbieter und örtlichen Stromversorgers abdecken. Deshalb sind prinzipiell 2 bis 3 Ladekarten völlig ausreichend.
Ladeanbieter Vergleich – Regionaler oder landesweiter Anbieter?
Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Arten von Elektromobilitäts-Serviceanbieter: Regionale Ladeanbieter und überregionale Anbieter, welche es ermöglichen auch überregional auf Ladesäulen zugreifen zu können. Über Roaming-Netzwerke und bilaterale Vereinbarungen erfolgt der Zugriff auf fremde Ladeinfrastrukturen. Dies ist jedoch oftmals teurer, als das Laden an den eigenen Ladestationen.
In der Regel bieten die Roaming-Netzwerke deutschlandweites Laden an. Zum Teil sind sie auch im Ausland vertreten. Jedoch stellen diese für gewöhnlich nur die Rechnung für den verbrauchten Strom aus, aber betreiben keine Säulen.
Das bedeutet also: ein Elektromobilitäts-Anbieter mit e-Roaming ist sinnvoll, wenn man regelmäßig längere Strecken fährt und auch den Umkreis des regionalen Anbieters verlässt.
Welche Ladetarife gibt es?
1. Roaming-Anbieter
Roaming-Anbieter stehen für ein anbieterübergreifendes und einfaches Laden und Bezahlen. Beispielsweise New Motion und Plugsurfing sind hier große Anbieter. EU-weit verfügen diese über mehr als 100.000 Ladestationen und sind vor allem dann empfehlenswert wenn man häufig im Ausland unterwegs ist.
2. Energiekonzerne
Energiekonzerne bieten eigene Tarife und Infrastrukturen an. Meist sind das dann such die örtlichen Stromversorger oder Stadtwerke. Energiekonzerne bieten oft Tarife mit monatlicher Grundgebühr und bestimmten Ladekoten in Cent/kWh an. Da die Energiekonzerne auch Verträge mit anderen Ladesäulenanbieter geschlossen haben, treten sie selbst ebenfalls als Roaming-Anbieter auf. Bekannte Beispiele davon sind Maingau Energie und EnBW.
3. Kommunale Unternehmen
Kommunale Unternehmen bieten oftmals Tarife an, bei denen man pro Ladung einen Festpreis bezahlt, unabhängig davon, wie lange man lädt.
4. Elektroauto-Hersteller
Viele Automobilkonzerne bieten ebenfalls eigene Tarife an. Diese gelten jedoch nur für Modelle der jeweiligen Marke. Manche Autohersteller unterscheiden bei den Tarifen dann noch zwischen Gelegenheits- und Vielnutzer. Die Hersteller treten somit ebenfalls als Roaming-Anbieter auf.
Ladeanbieter Vergleich – Die Tarifmodelle verschiedener Anbieter im Vergleich
Stand: Dezember 2020
Ladeanbieter Vergleich – Welcher Anbieter eignet sich für wen?
Nur gelegentlich unterwegs am Laden: Hier machen Roaming-Dienste ohne feste Grundgebühr am meisten Sinn. Man muss keine Grundgebühr zahlen und ist somit am flexibelsten.
Man lädt oft in der Stadt und öffentliche Ladestationen werden gelegentlich benutzt: Örtliche Stromversorger, wie Stadtwerke oder Energiekonzerne machen bei dieser Art Nutzung am meisten Sinn.
Dauernd mit dem Elektroauto (Deutschlandweit) unterwegs: Hier bietet sich ein Modell mit einer monatlichen Grundgebühr und günstigeren kWh Preisen an. Damit kann man zu günstigeren Konditionen laden als bei Tarifen ohne Grundgebühr.
Was sind Ladekarten und wofür benötigt man sie?
Eine Ladekarte benötigt man, um mit dem Elektroauto an einer Stromtankstelle tanken zu können. Eine Ladekarte enthält einen RFID-Chip. Dieser ermöglicht eine eindeutige Zuweisung des Kartenbesitzers und somit auch die Kostenerfassung. Einen Ladevorgang kann man also erst starten, wenn die Ladesäule anhand der Ladekarte den Nutzer erkennt.
Wie bestelle ich eine Ladekarte?
Ohne großen Zeitaufwand kann man die eigene Ladekarte über das Internet anfordern. Man muss sich dafür nur bei einem Anbieter registrieren. Um sich bei einem Anbieter zu registrieren, muss man die Website des Unternehmens aufrufen und dessen Kontaktformular ausfüllen. Innerhalb weniger Tage sendet der Stromversorger dann die Ladekarte an die angegebene Adresse.
Wie „tanke“ ich an einer Ladesäule?
Das Laden des Elektroautos ähnelt in gewissermaßen dem Tanken mit Benzin und Diesel. Zunächst benötigt man für den Ladevorgang ein Ladekabel. Dieses gehört in der Regel zur Ausstattung des Elektroautos dazu. Außerdem benötigt man eine Ladekarte zum“tanken“, sonst kann man die entsprechende Ladestation nicht entriegeln.
Zuerst wird das Elektroauto, mit dem entsprechenden Ladekabel, mit der Ladestation verbunden. Hierbei sollte man, sofern man ein eigenes Ladekabel verwenden muss, das Kabel am besten zuerst bei der Ladesäule einstecken und danach beim Auto. Um identifiziert zu werden und Zugriff zu bekommen, muss man die Ladekarte an die entsprechende Stelle an die Ladesäule halten.
Bei der Initialisierung des Ladevorgangs wird das Kabel automatisch verriegelt. Erst nach Beendigung des Ladevorgangs wird es dann wieder freigegeben. Meistens ist die Entriegelung zusätzlich mit der Zentralverriegelung des Fahrzeugs gekoppelt.
Der Schließmechanismus aktiviert sich automatisch, wenn man das Kabel nicht abzieht. Nach dem Aufladen wird zuerst der Stecker am Elektroauto gezogen. Danach kann der Stecker an der Ladestation gezogen werden. Der Beginn und das Ende des Ladevorgangs, die abgenommene Energiemenge sowie die Kundendaten werden zur Abrechnung der Ladevorgänge erfasst und dem Kunden mitgeteilt. Hierfür stellen die Anbieter im Normalfall eine App zur Verfügung.