Die THG-Quote wurde im Jahr 2015 eingeführt. Seit 2018 können strombasierte Kraftstoffe zur Minderung der Treibhausgasemissionen angerechnet werden. Seit 2021 ist es möglich, für E-Autofahrer die eigene THG-Quote zu verkaufen. Welche Änderungen die THG-Quote in die Elektromobilitätsbranche gebracht hat und was noch zu erwarten ist, erfährt man in diesem Artikel.
Inhalt
Was ist die THG-Quote?
Die THG-Quote ermöglicht es E-Autofahrern seit dem Jahr 2022 jährliche Prämien zu erhalten. Die Höhe der Prämie beträgt zurzeit 275 Euro. Man kann sie einfach und schnell beantragen.
Dafür meldet man sich bei einem THG-Anbieter bzw. Plattform an und lädt im Anschluss seinen Fahrzeugschein hoch. Voraussetzung ist, dass es sich um ein reines E-Auto handeln muss und man im Fahrzeugschein eingetragen ist. Ausgenommen sind demnach Plug-in-Hybride oder Fahrzeuge, auf die man nicht zugelassen ist wie beispielsweise Firmenwagen.
Nach dem Hochladen erfolgt die Prüfung durch das Umweltbundesamt, um Mehrfachanmeldungen zu vermeiden. Am Anfang des Jahres 2022 kann man schon mit der ersten Auszahlung rechnen.
Jährlich mit der eigenen THG-Quote verdienen
Welche Vorteile hat die THG-Quote gebracht?
Die THG-Quote ist ein Klimaschutzinstrument und verpflichtet Unternehmen, die CO2-emittierende Kraftstoffe in den Verkehr bringen, in emissionsärmere Kraftstoffe zu investieren. Bei den quotenverpflichteten Unternehmen handelt es sich meist um Mineralölkonzerne, die Otto- oder Dieselkraftstoffe verkaufen. Die Quote bringt Unternehmen dazu auf ihre Emissionen zu achten und gegebenenfalls zu kompensieren.
Im Jahr 2022 wird es erstmals möglich sein, dass private Ladepunktbesitzer bzw. Personen, die ein E-Auto fahren, von der THG-Quote profitieren können und für umweltbewusste Mobilität eine Belohnung erhalten.
THG-Quote Auswirkungen: Mögliche Entwicklungen
Mit einer Energiewende im Verkehrssektor will man einen Wechsel von Verbrennungsmotor zu elektrischen Antrieben erreichen. Fossile Kraftstoffe sollen durch strombasierte Kraftstoffe ersetzt werden, was zu einer Treibhausgasminderung beiträgt. Damit alle Potenziale durch die Elektrifizierung weitgehend realisiert werden, muss noch viel geschehen. Folgende Änderungen können sich ergeben.
Steigende Prämie
Das E-Auto wird immer beliebter. Durch die THG-Quote lohnt sich der Wechsel sogar doppelt. Die Treibhausminderungsquote soll bis zum Jahr 2030 von den derzeit 6% auf 25% steigen. Die Anrechenbarkeit von Biokraftstoffen wird dabei aber zurückgestuft. So bekommt unter anderem der THG-Quotenhandel mehr Relevanz. Mineralölkonzerne sind dann besonders auf die THG-Quoten von E-Autofahrern angewiesen, was eine steigende Prämie zur Folge haben kann.
Steigende Kraftstoffpreise
Aber nicht nur durch den THG-Quotenhandel können Vorteile für E-Autofahrer erzielt werden. Durch die schnell steigende THG-Quote besteht für Mineralölkonzerne die Gefahr, dass man die geforderte Anzahl an Emissionen auch nicht mehr durch den Quotenhandel kompensieren kann. Das quotenverpflichtete Unternehmen müsste höhere Strafen zahlen. Die Kosten, die dabei entstehen, würden sich auch auf die Preise von Otto- und Dieselkraftstoffen auswirken. Im Endeffekt würden die Kraftstoffpreise steigen, wodurch die Haltungskosten für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor noch teurer werden. Für manche Menschen könnte dies der Anreiz sein, der immer gefehlt hat, um auf ein E-Fahrzeug zu wechseln.
Ausbau der Ladeinfrastruktur
Ohne die Unterstützung vom Staat und die Investition in erneuerbaren Energien und E-Mobilität kann man die Quote bis zum Jahr 2030 nicht erreichen. Es müssen ambitioniertere Maßnahmen für den Verkehrssektor folgen. Die Politik muss einen Weg finden, in der Fahrzeugnutzung ein Systemwechsel anzukurbeln. Man muss einen wirksamen Anreiz für den Markthochlauf für Elektroautos schaffen. Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, ist eine Investition in die Ladeinfrastruktur. Dadurch könnte ein Schub an Verkäufen von Elektrofahrzeugen entstehen.
Darüber hinaus können auch öffentliche Ladepunktbetreiber ihre THG-Mengen an quotenverpflichtete Unternehmen verkaufen. Das eingenommene Geld fließt direkt in den Ausbau der Ladeinfrastruktur, wodurch man weitere Ladesäulen schneller bauen kann.
Förderung privater Ladepunkte ohne E-Auto
Momentan zählt man als privater Ladepunktbetreiber, wenn man ein Elektrofahrzeug fährt. Private Ladepunktbetreiber, die kein E-Auto besitzen, werden hierbei aber ausgeschlossen. Würde man die Regelung erweitern und auch Ladepunkte ohne E-Auto anrechenbar machen, könnte man zum Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen. Beispielsweise können dann kleine Hotels und Restaurants ihren Kunden einen Parkplatz mit Ladefunktion zur Verfügung stellen und durch die THG-Quote profitieren.
Höhere Förderung für den Dienstwagen
Auch bei der Anrechenbarkeit für Dienstwägen könnte sich was ändern. Momentan gelten für alle Autos die gleichen Pauschalbeträge. Wobei man aber sagen kann, dass ein Dienstwagen im Schnitt sehr viel mehr Kilometer als ein Privatfahrzeug zurücklegt.
Einbeziehung von Kilometerzahl und Stromverbrauch
Generell steht immer wieder zur Diskussion, Lösungen für das Problem zu finden, wie die zurückgelegte Kilometerzahl und der Stromverbrauch in die Höhe der Prämie einbezogen werden kann. Eine Änderung, die die Arbeit mit Schätzwerten ablöst, ist also gar nicht so unbegründet.
Durch die tatsächlichen Werte kann man die genau Emission besser berechnen, was höhere, aber auch niedrigere Auszahlungen nach sich ziehen könnte. Für die Umwelt hätte die Änderung Vorteile, würde aber einen noch höheren bürokratischen Aufwand bedeuten.
Ökostrom
Momentan wird nicht darauf geachtet, woher der Strom kommt, der zum Laden verwendet wird. Um das Klima zu schützen, muss es sich aber am besten um Strom aus erneuerbaren Energien handeln. In Zukunft wäre eine Prämie also nur denkbar, wenn der Strom nachweislich aus erneuerbaren Energien stammt. Zumindest wäre eine höhere Prämie für Ökostrom-Nutzer sinnvoll.
Jährlich mit der eigenen THG-Quote verdienen
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur THG-Quote
Wie kann ich mit der THG-Quote Geld verdienen?
Um eine Prämie für seine THG-Quote zu erhalten muss man sich bei einem THG-Anbieter registrieren und seinen Fahrzeugschein hochladen. Nach einer positiv Prüfung erhält man das Geld am Anfang des Jahres 2022.
Man kann diesen Prozess jährlich wiederholen und mehrere Jahre von seinem E-Auto profitieren.
Welche Änderungen sind bei der THG-Quote möglich?
Die THG-Quote muss sich weiterentwickeln, um das Ziel der eingesparten Emission bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Folgende Änderungen sind denkbar:
- Steigende Prämie
- Steigende Kraftstoffpreise
- Ausbau der Ladeinfrastruktur
- Förderung privater Ladepunkte ohne E-Auto
- Höhere Förderung für den Dienstwagen
- Einbeziehung von Kilometerzahl und Stromverbrauch
- Höhere Förderung für Ökostrom
Welche Vorteile bringt die THG-Quote?
Die THG-Quote ist ein Klimaschutzinstrument und sorgt dafür, dass Emission im Verkehrssektor eingespart bzw. kompensiert werden. Weiterhin erhalten die Personen die schon zur Minderung beitragen die Möglichkeit ihre eingesparten Emissionen zu verkaufen. Die Prämie kann ein Stückweit als Belohnung für umweltbewusste Mobilität angesehen werden.