In den sogenannten Umweltzonen ist die Zufahrt für Fahrzeuge in Deutschland nur mit dazugehörigen Umweltplaketten bzw. Feinstaubplaketten erlaubt. Die Umweltplakette gliedert Fahrzeuge in verschiedene Schadstoffgruppen. Die Frage, die sich nun auftut, ist: Sind Elektroautos auch dazu verpflichtet, eine solche Plakette zu besitzen, oder werden E-Autos anders als normale Kraftfahrzeuge gehandhabt?
Kaum ein Thema ist derzeit aktueller als der Klimawandel und die damit verbundenen CO₂-Ausstöße. Auch Autos stehen hier im Fokus. Aufgrund von hohen Emissionen in vor allem dicht besiedelten Gebieten besitzen viele Städte und Regionen deswegen vermehrt Umweltzonen, welche eine Plakettenpflicht mit sich bringen und somit nur mit einer gültigen Feinstaubplakette befahren werden dürfen. Die Grundidee hierbei war die Überlegung, die Feinstaubbelastung zu reduzieren und damit Umwelt und Gesundheit zu schonen. Doch wie sieht es mit Elektroautos aus? Müssen Besitzer von E-Autos auch eine Umweltplakette kaufen, um in entsprechende Umweltzonen zu fahren oder gibt es generell andere Regeln für elektrische Fahrzeuge? Und falls ja, wie sehen die Plaketten dann aus?
Aktuelle Regelungen und Gesetze: Benötigen Elektroautos eine Feinstaubplakette?
Kurz und knapp – Ja. Aber warum eigentlich? Schließlich produzieren Elektroautos ja keine Abgase, wodurch ihr Emissionswert bei 0 liegt.
Dennoch benötigen E-Autos laut TÜV Nord eine Umweltplakette. Laut deutschem Gesetz gehören Fahrzeuge, die nicht durch einen Verbrennungsmotor, sondern mittels Elektromotor oder Brennstoffzellen angetrieben werden, in die Schadstoffgruppe fünf und müssen somit eine grüne Feinstaubplakette besitzen.
Nur dadurch sind elektrische Fahrzeuge berechtigt, in entsprechend gekennzeichnete Umweltzonen einzufahren.
Was passiert mit Elektroautos, die ohne Umweltplakette in eine Umweltzone fahren?
Für viele Elektroauto-Besitzer ist diese Regelung regelrecht unnötig. So kommt es oft zu Fällen, in denen sich eben jene Fahrer weigern eine Feinstaubplakette zu kaufen und widerrechtlich in entsprechende Umweltzonen fahren. Doch wer dies missachtet, muss laut Gesetzgebung mit einem Bußgeld rechnen. Eine Ausnahme für Elektrofahrzeuge wird in der Verordnung nicht gemacht! Dieses Bußgeld beträgt aktuell 100,00 Euro, was jedoch deutlich über den Kosten für die Plakette liegt.
Wo bekomme ich eine Umweltplakette für E-Autos?
Die grüne Umweltplakette ist in Deutschland bei den Kfz-Zulassungsstellen, Prüforganisationen wie TÜV/DEKRA sowie vielen Kfz-Werkstätten erhältlich. Für das Ausland sind verschiedene Bezugsquellen beim ADAC dokumentiert. Kostengünstiger für nur 6 Euro geht es auch über diesen Link der Stadt Berlin.
Umweltplakette bei Elektrofahrzeugen: Wofür ist dann das E-Kennzeichen in Deutschland?
Folgende Vorteile besitzen Fahrzeuge mit E-Kennzeichen in Deutschland:
- Busspuren dürfen genutzt werden
- Sie dürfen an ausgewiesenen Orten kostenlos Parken
- Nutzung von speziell reservierten Parkplätzen
- Sie besitzen spezielle Regelungen für Zu- und Durchfahrtsbeschränkungen
Achtung: Das E-Kennzeichen ist aber kein Ersatz für eine grüne Umweltplakette. Wer nur mit einem E-Kennzeichen und keiner Feinstaub-Plakette in eine Umweltzone fährt, wird trotzdem bestraft.
Wie erkennt man eine Umweltzone?
Umweltzonen kann man in Deutschland an folgendem Schild erkennen:
Es dürfen nur diejenigen Fahrzeuge in die Umweltzonen einfahren, welche über die am Schild zu sehenden Plaketten verfügen. Elektrofahrzeug müssen dementsprechend mit einer grünen Umweltplakette (Schadstoffklasse 5) ausgestattet sein.
Fazit: Feinstaubplakette für das Elektroauto ist Pflicht
Ob eine Umweltplakette für E-Autos unsinnig ist oder nicht, muss jeder für sich selber entscheiden.
Fakt ist jedoch: Wenn man mit einem Elektroauto in Deutschland in eine Umweltzone fahren möchte, sollte man sich einen Feinstaubplakette-Aufkleber kaufen und diesen auch entsprechend sichtbar an der Frontscheibe anbringen. Macht man dies nicht, oder vergisst das Kennzeichen an der Plakette zu beschriften, riskiert man eine Strafe von 100 Euro. Im Ausland sollte man sich ebenfalls vorab informieren, um diverse Geldbußen zu vermeiden.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Umweltplakette / Feinstaubplakette für Elektroautos
Benötigen Elektroautos eine Feinstaubplakette?
Ja, Elektroautos müssen laut TÜV Nord mit einer Feinstaubplakette bzw. Umweltplakette versehen werden. Nach dem deutschen Gesetz gehören Elektrofahrzeuge der Schadstoffgruppe 5 an und müssen demnach eine grüne Plakette besitzen.
Was passiert mit Elektroautos, die ohne Umweltplakette in eine Umweltzone fahren?
Einige E-Auto-Besitzer sehen die Regelung über die Umweltplakette für Elektroautos als unnötig an, weigern sich eine Umweltplakette zu kaufen und fahren ggf. widerrechtlich in entsprechende Umweltzonen. Wer dabei erwischt wird, seine Plakette nicht angebracht zu haben, muss mit einem Bußgeld von 100,00 Euro rechnen.
Wo bekomme ich eine Umweltplakette für E-Autos?
Grüne Umweltplaketten sind in Deutschland in vielen Kfz-Werkstätten, den Kfz-Zulassungsstellen und bei Prüforganisationen wie TÜV/DEKRA erhältlich.
Umweltplakette bei Elektrofahrzeugen: Wofür dann das E-Kennzeichen in Deutschland?
Fahrzeuge mit E-Kennzeichen besitzen in Deutschland folgende Vorteile:
- es dürfen Busspuren genutzt werden
- kostenloses Parken an ausgewiesenen Orten
- speziell reservierte Parkplätze für Nutzung von E-Autos
- spezielle Regelungen für Zu- und Durchfahrtsbeschränkungen
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Innerhalb Deutschlands kann ich das gerade noch nachvollziehen. Nein, eigentlich kann ich das nicht. Aber wie sieht es mit Fahrzeugen aus, die im Ausland immatrikuliert sind, oder wenn ein deutsches Auto ins Ausland fährt? Ohne deutsches E-Kennzeichen darf ich die Busspuren somit nicht benutzen oder kostenlos parken, und ohne österreichisches Kennzeichen darf ich in den IG-L-100er-Zonen auch nicht 130 fahren. Mit einer deutschen grüne Plakette kann ein E-Auto nicht als emissionslos deklariert werden, weil Verbrenner die gleiche Plakette nutzen. So kann ich nicht nach Paris einfahren und muss mir dort die Crit’Air für E-Autos kaufen. Diese deklariert im Gegensatz zur deutschen grünen Plakette ein E-Auto eindeutig als E-Auto.
Müssen wir unsere Windschutzscheiben mit allen Aufklebern von Europa zupflastern und bekommen dann eine Strafe, weil wir nicht mehr durchschauen können?
Umgekehrt, wenn ich die Crit’Air für E-Autos hätte, warum ist die dann in Deutschland und/oder dem Rest von Europa nicht anerkannt? Zumindest in Deutschland gilt nach Absatz 5 in https://www.gesetze-im-internet.de/fzv_2011/__9a.html: „Im Ausland erteilte Kennzeichen für elektrisch betriebene Fahrzeuge oder für elektrisch betriebene Fahrzeuge erteilte Plaketten stehen inländischen Kennzeichen oder Plaketten für elektrisch betriebene Fahrzeuge gleich.“
Haben Sie hier bereits mehr Informationen?
Durch Bremsen und Reifenabrieb entsteht auch Feinstaub. Somit ist die Aussage, dass e-Fahrzeuge keine Schadstoffe ausstossen schlichtweg falsch. Daher halte ich es durchaus für Sinnvoll, dass auch e-Autos eine Feinstaubplakette besitzen müssen.
Ausserdem werden mit dem Erlös sicher auch ein Teil der Kosten für den Strassenbau/erhalt gedeckt. Und da fahren e-Autos nun mal auch darauf herum.