In den letzten Wochen wurde viel über den Klimawandel und die damit oft in Verbindung gebrachte CO2-Steuer diskutiert. Ist diese allerdings wirklich sinnvoll? Was sind die Vorteile, wo überwiegen die Nachteile? Wir haben uns da mal etwas schlau gemacht.
Warum wird über die CO2-Steuer diskutiert?
Die CO2-Steuer ist ein großes Thema der Klimadebatte geworden. Während diese von einer Vielzahl von Klima-Aktivisten befürwortet wird, stehen Gegner der ganzen Sache eher kritisch gegenüber. In der hitzigen Diskussion der letzten Monate bleiben Pro und Contra-Argumente allerdings häufig auf der Strecke, da zu schnell zu pauschal gedacht wird.
Die CO2-Steuer ist eine Umweltsteuer und hat zum Ziel, die Emissionen von CO2 und gegebenenfalls von anderen Treibhausgasen aufgrund von Preiserhöhungen zu reduzieren. Negative Folgen für die Umwelt wie der Klimawandel und die globale Erderwärmung sollen dadurch deutlich verringert werden. Der CO2-Gehalt in der Erdatmosphäre soll mit der Umweltsteuer auf einem konstanten Level gehalten werden.
Auswirkungen: Vorteile der CO2-Steuer
Da der Klimawandel unaufhaltsam im Vormarsch ist und dringendes Handeln mittlerweile schon längst überfällig ist, würde eine CO2-Steuer schnell für Umdenken sorgen und direkt Anreize schaffen, Emissionen zu reduzieren. Bei der CO2-Steuer gilt das Verursacherprinzip – Produkte und Dienstleistungen werden daran bemessen, wie schädlich dessen Auswirkungen auf Umwelt und Klima sind.
- Nur mit einer CO2-Steuer werden effektiv Anreize zum Schutz der Umwelt gesetzt, da diese direkte Auswirkungen auf die Gesellschaft hat, welche nur so zum Umdenken gezwungen wird.
- Eine CO2-Steuer schafft Innovationsanreize für Umweltthemen: Wie können Prozesse umweltfreundlicher gestaltet werden? Wie können regenerative Energien noch besser genutzt werden?
- Eine Umweltsteuer würde direkt und vor allem auch regional für eine deutliche Verringerung von Emissionen sorgen.
- Steuereinnahmen könnten für die Finanzierung und Förderung von weiteren Umweltprogrammen genutzt werden, was weitere Umweltschäden reduzieren könnte.
- Steuererleichterungen oder Subventionen könnten an anderen Stellen im Staatshaushalt verbucht werden.
- Es könnte ein Umweltbonus-System wie in der Schweiz eingeführt werden. Dort wird die erhobene CO2-Steuer am Ende eines Jahres in einem Pro-Kopf Betrag an alle Bürger ausgezahlt. Personen, die weniger Emissionen verursacht haben werden begünstigt. Das würde akzeptable Rahmenbedingungen und für mehr Zuspruch einer Steuer sorgen.
- Durch eine CO2-Steuer wird strikten Auflagen und Verboten entgegengewirkt.
Nachteile der CO2-Steuer
Trotzdem haben aber auch die Nebenwirkungen einer entsprechenden Steuer ihre Daseinsberechtigung. Es gibt einige Punkte, die bei einer Einführung der CO2-Steuer noch unsicher und deren Auswirkungen nicht klar vorhersehbar sind.
- Da die Emissionsmenge nur indirekt über einen höheren Preis bestimmt wird, ist der tatsächliche reduzierte CO2-Betrag unsicher.
- Einführung von neuen Produkten in den Markt können unvorhergesehene Belastungen auslösen.
- Die CO2-Steuer sorgt dafür, dass Unternehmen deutlich höhere Kosten für emissionsintensive Produktionen haben. Dies führt wiederum zu einer höheren Ausgaben und damit zu einer eingeschränkten Wettbewerbsfähigkeit, sowohl innerhalb des Landes aber vor allem auch international.
- Die vermeintlichen Vorteile können aufgrund ungleicher Verteilung zu Nachteilen führen.
- CO2-Steuer wirken regressiv. Vor allem Haushalte mit eher geringerem Einkommen werden dadurch stärker belastet, da hier mehr Geld für entsprechende Strom- und Heizkosten ausgegeben werden muss.
- Unternehmen könnten höhere Ausgaben deutlich auf den Endkunden umwälzen. Hierbei spricht man von einer sogenannten Steuerüberwälzung.
Gerade, weil eine CO2-Steuer vor allem Privathaushalte deutlich tiefer in die Tasche greifen lassen könnte, wird die CO2-Steuer strittig diskutiert. Es wird gefordert, dass diese auch für beispielsweise Kerosin und Schweröl gilt. Hierbei sind schon einige Stimmen laut geworden, die fordern, dass eine CO2-Steuer auch gerechterweise für alle gelten soll, da vor allem die Wirtschaft für einen Großteil der Emissionen verantwortlich ist. Auch wurden aus diesem Grund schon Petitionen gestartet:
CO2-Steuer: Ein Fazit
Man merkt: Über die Auswirkungen der CO2-Steuer lässt sich viel diskutieren. Hierbei kommt es allerdings auch immer auf den subjektiven Standpunkt des Einzelnen an, so dass eine pauschale Lösung fast ein Ding der Unmöglichkeit ist. Eines steht fest: Der Gehalt an Kohlenstoffdioxid muss definitiv reduziert werden. Solang versichert werden kann, dass alle Mehrkosten nicht auf den einzelnen Bürger umgewälzt werden, wäre eine entsprechende Umweltsteuer sogar sinnvoll – vor allem, wenn Unternehmen zur Kasse gebeten werden, die für einen Großteil der Emissionen verantwortlich sind. Auch ein Modell wie in der Schweiz wäre denkbar, bei dem durch eine Pro-Kopf-Umverteilung auf einzelne Bürger Anreize zur Akzeptanz geschaffen werden.
Im September sind weitere Entscheidungen des Klimakabinetts angekündigt. Bundeskanzlerin Merkel spricht davon, dass nicht nur die Ziele erreicht werden sollen, sondern dass auch darüber geredet werden muss, wie diese volkswirtschaftlich am effizientesten umgesetzt werden können, so dass auch die Gesellschaft erreicht werden kann. Die finalen Entscheidungen bleiben abzuwarten, man darf gespannt sein.
FAQs: Häufig gestellte Fragen rund um das Thema CO2-Steuer
Wie hoch ist die CO2-Steuer ab 2021?
Aktuell müssen Unternehmen, die Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas verkaufen 25 Euro pro verursachter CO2 Tonne bezahlen. Die Unternehmen geben diese Kosten an die Verbraucher weiter. Bis zum Jahre 2025 soll der Beitrag auf 55 Euro pro CO2 Tonne steigen, um den Umstieg auf klimafreundlichere Energien anzuregen. Chancen und Risiken: Ist eine CO2 Steuer sinnvoll?
Wie wird die CO2 Steuer bezahlt?
Die Bezahlung der CO2-Steuer erfolgt durch die Unternehmen. Allerdings wirken sich die steigenden Preise auch auf die Kunden aus, denn letztendlich muss der Verbraucher beim tanken von Diesel, Benzin oder Heizöl einen höheren Preis bezahlen. Chancen und Risiken: Ist eine CO2 Steuer sinnvoll?
Was wird ab 2021 teurer?
Aufgrund der seid 2021 eingeführten CO2-Steuer, werden die Preise vor allem für das Heizen und Autofahren angehoben. Bis zum Jahre 2025 sollen die Preise weiterhin erhöht werden, um den Umstieg auf klimafreundliche Energien anzuregen. Chancen und Risiken: Ist eine CO2 Steuer sinnvoll?
Pro CO2 Steuer - was sind die Vorteile?
Unter anderem verspricht eine CO2 Steuer folgende Vorteile:
- die CO2 Steuer als Anreiz die Umwelt zu schützen
- als Innovationsanreiz für umweltbezogene Themen
- regionale Verringerung der Emissionen durch die CO2 Steuer
- zur Finanzierung und Förderung weiterer Umweltprogramme
Contra CO2 Steuer - was sind die Nachteile?
Unter anderem bedeutet eine CO2 Steuer folgende Nachteile:
- die tatsächliche CO2-Reduzierung ist ungewiss, da die Emissionsmenge nur indirekt über einen höheren Preis bestimmt wird
- mögliche unvorhergesehene Belastungen durch Einführung neuer Produkte in den Markt
- vermeintliche Vorteile können bei ungleicher Verteilung zu Nachteilen werden
- insbesondere Haushalte mit geringerem Einkommen werden durch die CO2 Steuer stärker belastet
- höhere Ausgaben für Unternehmen könnten auch höheren Ausgaben für den Endkunden bedeuten